Dienstag, 30. August 2011

YOB - Atma (Review)

Bei einem neuen YOB-Album ist klar, was man bekommt: zermürbenden dröhnenden Doom-Metal, der Längen hat, aber im besten Sinne des Wortes brutal und gleichzeitig tranceartig in die Gehirne der Hörer eindringt. Und genau das haben sie auch abgeliefert und das sogar noch traditioneller als je zuvor. Bis auf die Effekte auf den Vocals ist hier nämlich alles ziemlich angestaubt, wobei die Riffs, die mit Brutalität zelebriert werden, diesen Staub ganz einfach wieder abklopfen können.

Das kann in einigen Momenten an Doom-Metal-Veteranen wie Electric Wizard oder Sleep erinnern, aber klingt über die Gesamtlänge eines Tracks gesehen eher wie eine sehr langsame Bison B.C.-Version. Yob haben sich nämlich in den Kopf gesetzt Songs nicht zu formen, weil sie ein Riff abfeiern wollen, sondern um eine religiöse Geschichte rund um das Atma zu erzählen. Im Zusammenhang mit den Gesangseinsätzen gibt es immer wieder einen kleinen musikalischen Wechsel, der nicht nur aus einem Schlagzeug-Fill besteht – die gibt es sowieso schon in großen Mengen.

Selbst bei ruhigen Teile wie dem, der etwa in der Mitte vom 16-Minuten-Monster „Before We Dreamed Of Two“ mit Meeresrauschen und verhallter Gitarre auftritt, schaffen sie es bedrohlich und kraftvoll zu klingen. Das fügt dem Song eine neue Ebene zu, was nicht heißt, dass man die Stimmungswechsel nicht nachvollziehen kann und erst Recht nicht, dass hier irgendetwas außer Doom gespielt wird.

Bis zum letzten, versöhnlichen Ton des letzten Songs „Adrift In The Ocean“ gehört auf Atma alles zusammen und alles drängt aus den Lautsprechern direkt ins Stammhirn, wenn man auf den Sturm achtet, den jedes Drumfill und jeder neue Takt, den die Gitarre runterbetet, entfacht. Bei all der Tradition, die das Album ausübt, hebt sich aber leider selten etwas ab und über eine Länge von 55 Minuten wird die Hörerschaft wahrscheinlich weiter ziemlich begrenzt sein. Für alle, die gerne lange tiefe Töne eingehämmert bekommen, ist das Album eine Fundgrube von genialen Stellen. Alle anderen kann es eigentlich nur bei einer ganz bestimmten Stimmung umhauen für die sind wir noch nicht tief genug im Herbst.

7/10 Punkte


erstellt von Leon.

Sonntag, 28. August 2011

Newsflash 28.08.2011

Nach längerer Zeit können wir den Newsflash mal wieder mit neuen Alben bzw. Mixtapes, die zum freien Download verfügbar sind, beginnen. Die erste Veröffentlichung stammt vom gehypten R&B-Act The Weeknd der vor wenigen Tagen sein neues Mixtape "Thursday" ins Netz gestellt hat. Das 9 Tracks umfassende Werk kann man auf seiner Website auf die heimische Festplatte ziehen. Nachfolgend der Opener von "Thursday".



Auch Legowelt zeigt sich sehr Hörerfreundlich und verschenkt digital sein neues Album "The Teac Life", zudem er folgende Wort veröffentlicht hat: "Raw as fuck autistic Star Trek 1987- Misty Forests- X-FILES,- DETROIT unicorn futurism made on cheap ass digital & analog crap synthesizers recorded in a ragtag bedroom studio on a TEAC VHX cassettedeck in DOLBY C with an unintelligible yet soulfull vivacity." Downloaden kann man sich die 14 Tracks hier [http://www.megaupload.com/?d=VXD0NUFQ] via Megaupload und hier direkt.

Einen neuen Langspieler wird auch Björk veröffentlichen, allerdings regulär kostenpflichtig und nicht kostenlos. Das "Biophilia" betitelte Werk wird am 26.9. erscheinen. Die Single "Crystalline " kann man sich bereits via Souncloud anhören und sich so einen ersten Eindruck verschaffen.

Bjork - Crystalline by thisisfakediy

Bradford Cox, der Frontmann von Deerhunter, arbeitet an seiner neuen Platte "Parallax" für sein Projekt Atlas Sound, welches am 8. November via 4AD in den Läden stehen soll. Allerdings nicht in den deutschen, für die steht ein Release-Date derzeit noch aus. Wer schon mal in ersten Einblick in das neue Material haben möchte, kann dies im nachfolgenden Stream tun.

Atlas Sound - Terra Incognita by pillowjungle

Nun zu neuem visuellen Material: Von der Anfang Juni erschienenden DJ Shadow EP "I Gotta Rokk" gibt es nun zum Track "I'm Excited", welcher zusammen mit African Boy aufgenommen wurde, ein Video. Am 5. september wird dann seine neue LP "The Less You Know, The Better" erscheinen.



Auch von der Flaming Lips/Lightning Bolt-Kollaboration gibt es nun ein neues, 7-minütiges Video, welches nachfolgend zu sehen ist.



Über die neue Instrumental-EP von Morlockk Dilemma wurde ja schon im letzten Newsflash so gut wie alles wichtige gesagt, doch nun gibt es einen zweiten Trailer zu "Morlockko Plus", der die Vorfreude auf das Release noch einmal erhöht.



Zu guter Letzt noch Neuigkeiten von einer der wenigen wirklichen Legenden im Deutschrap, Torch. Der feiert nämlich am 30. September seinen 40. Geburtstag.
zu diesem Jubiläum wird es eine Wiederveröffentlichung seines Klassikers "Blauer Samt" erscheint. Doch das ist nicht alles, vom 26. September bis zum 2. Oktober findet eine von Torch ausgerichtete Festwoche zum Thema Hip Hop statt. Zu sehen gibt es u.a. eine Filmvorführung ("Drei Farben Blau" von Kieslowski), Lesungen, Freestyle-Workshops uvm. Das komplette Programm könnt ihr euch hier anschauen. Höhepunkt dürfte für die meisten Besucher das "40 Jahre Torch"-Konzert an seinem Geburtstag darstellen. Bei dieser Veranstaltung werden u.a. Jan Delay, Curse, Marteria, Denyo und D-Flame auftreten.

Mittwoch, 24. August 2011

Tufu - Hässlon (Review)

Tufu dürfte bzw. sollte den meisten unserer Leser ja bereits ein Begriff sein, schließlich wurde er ja hier schon das ein oder andere Mal erwähnt, sei es wegen seinem Kollabo-Album mit Anthony Drawn Anfang des Jahres oder seinem neusten Video im letzten Newsflash.

Nun ist der junge MC mit seiner mittlerweile 4. Soloveröffentlichung am Start, die erstmalig auch als Tonträger erhältlich ist, nach dem die vorherigen Releases nur als (kostenlose) Downloads verfügbar waren. Als Label fungiert wie schon bei "Seelenquantiserung" Sichtexot. 14 Tracks enthält das Album, dessen bestimmendes Thema schon im Titel vorgegeben wird. Es dreht sich alles um die wacken menschlichen Subjekte, die hier zum Objekt, in diesem Fall zum Hässlon, degradiert werden. So bestimmen Battleraps die textliche Ebene der Platte, die Fakeness, Pseudotiefsinn, Heuchelei und Massenkonformität des Hässlons attackieren. Dank Zeilen wie "Zeichentrickfigur, du siehst aus wie Pokémon - Los fang es, fang es! Was ist es? - Ein Hurenson!" wird der durchschnittliche Mainstreamrapper 32 Minuten lang unterhaltsam bloßgestellt.

Für das Gelingen dieses Konzepts auf musikalischer Ebene sorgen die Beatbastler Herbert Elch, Beatvadda, JasOn, Xl the red One, yannic (Audio88 & Yassin) und Tufu selbst, die durchgehend hochqualitative Instrumentals produziert haben. Die musikalische Kompenente fasst der Hauptprotagonist treffend selber zusammen: "Dieser Beat bombardiert deine Synthesizer-Mauern". Es wird also auf sample-basierte Beats gesetzt die zwar auf starke Retroeinflüsse schließen lassen, aber trotzdem nie wie durchschnittliche Oldschool-Beats klingen. Dafür sorgen (das) unorthodoxe (Verwenden von) Samples, stellenweise vertrackte Drumrhytmen und das Einstreuen dissonanter Töne. Insgesamt klingt das Soundbild angenehm rauchig, dreckig und dunkel und was mittlerweile nicht mehr allzu oft im Rap stattfindet, wirklich eigenständig. Verbunden mit den vorhin schon erwähnten Texten, samt Tufus einwandfreien Flows hat man es hier mit einem durchaus starken und auch frischen Album zu tun, was, wenn man den vorangegangen Output des jungen Herrens beachtet, nicht allzu überraschen dürfte.

Lob gibt es auch für das Feature von Anthony Drawn, von dem ich mir mal ein komplett instrumentales Saxophon-Album auf Hip-Hop-Beats wünschen würde. Die Kritikpunkte hält sich da sehr in Grenzen und erschöpfen sich darin, dass manche Songs im Vergleich zu anderen nicht wirklich zünden und die Punchlinedichte stellenweise ausbaufähig ist. Auch würde der Platte manchmal mehr Lockerheit im Vortrag des jungen MCs gut tun. Doch letztlich ist "Hässlon" ein deutlich überdurchschnittliches Stück Musik, das mich besonders instrumental, aber auch auf Rap-Ebene begeistern konnte.

7/10 Punkte




erstellt von Markus.

Montag, 22. August 2011

Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung - Zurück zur Natur (Review)

„Wortkarger Wolfram“, „Bernd (Stiftung Warentest)“, „Massenkompatibel“, „Brandenburg“, „Dörte“ usw. usf. Die Songs, die Rainald Grebe als Klavierkabarettist bekannt gemacht haben, haben mit den neuen Stücken auf seinem 2. Album dieses Jahr nicht mehr viel zu tun. So weit weg von Comedy war noch keines seiner Alben und so musikalisch interessant erst Recht nicht.

Aber um einen wirklichen Eindruck von „Zurück zur Natur“ geben zu können, muss man vorne und einfach anfangen, was gar nicht so einfach ist. Es ist ein Konzeptalbum. Über die Natur. Wobei es vor allem eines ist: nämlich kritisch; kritisch gegenüber der Politik, gegenüber dem Landleben und gegenüber dem Stadtleben. Mehr kann man sich textlich schon mal gar nicht zwischen alle Stühle setzen.

Dabei ist dazu auch nie wirklich klar, was genau jetzt ironisch gemeint ist und was Ernst. So egal wie im Zwischenstück „Blauwale“ mit dem Text „Kannst du dir ein Leben ohne Blauwale vorstellen? Ja Ja Ja, Ja Ja Ja!“ kann Rainald Grebe die Umwelt gar nicht sein, wenn er schon ein ganzes Album über die Natur schreibt, aber komplette Ironie kann das im Mittelteil, der Naturschutz und grüne Politik auf hohem Level ins Lächerliche zieht, auch nicht sein. Dem Kabarett ist er textlich dann also doch insofern treu geblieben, dass seine Texte zum Denken aufrufen und dem Hörer nicht seine eigene Meinung aufzwingen wollen. Gegenüber diesen schwer zu interpretierenden Kompliziertheiten stehen dazu auch noch sehr persönliche Songs wie „Burnout“, der auf dem typischen Soft/Poprock-Teppich Probleme mit dem Tourleben und Routine ausdrückt, aber auch den „goldenen Oktober auf der A2“ beschreibt.

Wobei es den einen typischen Sound gar nicht wirklich gibt. Das wäre auch Schade nachdem in den Texten immerhin Herbie Hancock und die Talking Heads erwähnt werden. Die krasseste Neuerung hört sich dann auch gleich nach New Wave an. „Aufs Land“ hat so gar nichts mit dem Rest des Albums zu tun und wechselt mit dem Thema von einem aufgekratzten Beat in einen ruhigen Folksong mit Bläserunterstützung und schlägt dann auf den letzten 2 Minuten des 7-Minuten-Songs die Brücke zwischen beiden. So extrem hebt sich leider kein anderer Song mehr ab. Der Soul in „Alles richtig gemacht“ oder die ab und zu auftretenden härteren Gitarren können nicht davon ablenken, dass musikalisch noch Luft nach oben ist.

Mehr trauen könnte sich der Liedermacher mal, vielleicht ein Paar interessante Neuerungen wie die afrikanisch angehauchte Bridge in der Selbstparodie „Sachsen“ einführen. Aber bei der rasanten Entwicklung kann man nur hoffen, dass die KdV ihm auch noch hilft die Musik auf das Level der Texte zu heben.

8/10 Punkte




erstellt von Leon.

Freitag, 19. August 2011

Newsflash 19.08.2011

In den letzten 7 Tagen ist zwar in musikalischer Sicht nicht allzu viel weltbewegendes passiert, doch ein paar interessante Neuigkeiten machten doch die Runde.

Als erstes mal was zum Lesen anstatt zum Hören: Von der derzeit viel gehypten OFWGKTA-Crew wird 15. November ein Buch namens "Golf Wang" erscheinen. Allerdings bisher nur in den USA. Sollte es auch in Deutschland rauskommen, kann man sich auf 196 Seiten, gefüllt mit Texten und Fotos, für die sich die jungen Musiker und ihre Freunde verantwortlich zeigen, freuen.

Definitiv in Deutschland erhältlich sein wird die neue EP-Reihe von Morlockk Dilemma, allerdings nur auf Vinyl. Doch wer einen Plattenspieler besitzt, kann sich auf "Morlockko Plus - The Instrumetals" freuen, auf denen sich eine Auswahl der großartigen Beats, die der Leipziger auf seinen Alben als Rapvorlagen nutzte, befinden wird. Den erste Teil der Reihe, welcher mit den wahrlich genialen Instrumentals von u.a. "Gentleman", "Assiklatsche" und "Die Ankunft" aufwartet, kann
hier vorbestellt werden. Release-Date ist der 29. August. Nachfolgend der Trailer zur EP.



Als nächstes geht es in elektronische Gefielde. Digitalism haben zu ihrem Song "Circles“ vom neuen Album "I Love You, Dude" ein Video drehen lassen. Ich persönlich finde sowohl den Song als auch die visuelle Untermalung eher durchschnittlich, aber seht selbst.



Ebenfalls wenig Gefallen finde ich am Song "Water" der Blitzkids, einem jungen Act aus Deutschalnd, aber auch in diesem Fall, seht und hört selbst.



Um einiges besser finde ich da Apparats "Black Water" samt dazu gehörigen Video. Am 26. September wird das neue Album "The Devil's Work erscheinen und sowohl davor als auch nachher wird man Sascha Ring samt Band an folgenden Tagen live sehen können:
09.09. Berlin – Berlin Festival
23.09. Hamburg – Uebel & Gefährlich - Reeperbahnfestival
31.10. Leipzig – Centraltheater
01.11. Zürich – Kaufleuten
02.11. Frankfurt – Mousonturm
08.11. Wien – Flex
09.11. München – Kammerspiele
10.11. Stuttgart – Waagenhalle
11.11. Heidelberg – Enjoy Jazz Festival - Karlstorbahnhof
12.11. Dresden – Beatpol

Ein Tag nach "The Devil's Work" wird dann auch das neue Erzeugnis der Prog/Sludge-Band Mastodon erhältlich sein. Betitelt ist das Werk mit "The Hunter", auf dem sich auch die Single "Curl Of The Burl" befinden wird, welche nachfolgend im Stream gehört werden kann.

Curl Of The Burl by mastodonrocks

Auch Wavves lassen es sich nicht nehmen im nächsten Monat neues Material zu veröffentlichen. So wird am 20. die EP "Life Sux" erscheinen, auf sich Features von Best Coast und Fucked Up befinden werden.

Weiter als die vorangegangen Acts ist Tufu. Der hat seine neue LP schon draußen und hat nun auch eine erste Videoauskoppelung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. "Hässlon" heißt das gute Stück, welches vom gleichnamigen Album stammt und vorallem durch seinen großartigen Beat überzeugen kann. Demnächst werdet ihr hier auch eine Rezension zur neuen Platte des jungen MCs lesen können.



Zum Schluss gibt's noch ein zugegebener Maßen nicht mehr ganz brandaktuelles Video mit Retrogott & Hulk Hodn beim diesjährigen Splash, wobei besonders ersterer mit einigen wirklich klugen Sätzen zu Themen wie Image und Individualismus im Rap-Kontext auffällt. Sollte man sich mal anschauen.

Mittwoch, 17. August 2011

Alben des Monats: Juli 2011

Computers Of Eden And Hardcore will never lay me down & I...

Markus:

The Dismemberment Plan - Emergency & I

Die große Stärke dieser Platte bzw. der Band liegt darin Emotionen großartig in Musik zu verpacken, woran besonders Travis Morrison Gesang und das abwechslungsreiche Songwriting einen großen Anteil hat. Das Ganze gipfelt dann im zeitlosen "What Do You Want Me to Say?" bei dem man einfach bei jedem Hören den Refrain laut mitschreien möchte.

The Streets - Computers and Blues

Auch wenn es in letzter Zeit wieder einige wirklich gute Alben vielfältigster Stile im Deutschrap gab, jemanden wie Mike Skinner wird man hier weiter vergebens suchen. Denn in Deutschland läuft das Thematisieren alltäglicher Probleme weiter größtenteils auf Gangsterrap hinaus und auch einen modernen, urbanen, tanzbaren und trotzdem souligen und stilsicheren Sound wie den auf "Computers and Blues" findet man nur extrem selten in der Rapszene zwischen Saarbrücken und Görlitz. Trotzdem ein ertäglicher Missstand, da man The Streets auch wunderbar im Original genießen kann. Definitiv ein würdiges Abschlusswerk des Projekts.

Mogwai - Hardcore Will Never Die, But You Will

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich kein Post-Rock Fan bin. Nicht nur, dass mich die in diesem Genre nicht seltenen, sehr langen Spielzeiten einzelner Songs eher abschrecken, Ambient(-eske Musik) ist bis auf wenige Ausnahmen schlichtweg nicht mein Fall. Doch Mogwai entfernen sich auf ihrem Album mit dem bisher besten Titel des Jahres ein Stück weit vom Ambient, spielen aber trotzdem noch waschechten Post-Rock mit dem sie 10 Klangbilder erschaffen, in denen gekonnt Atmosphäre, Schönheit und Kraft musikalisch verbunden werden. Eine Empfehlung an Leute die sonst eher wenig mit dem Genre anfangen können.


Leon:

Noah And The Whale – Peaceful, The World Lays Me Down

Als die Welt für Charlie Fink noch okay war… Bruder noch da, Freundin auch, die Band wird immer größer. Genau so musste es eben aussehen um ein Stück reinen Indiefolks zwischen den Themen 5 Jahren Spaß in der Sonne und dem Verlieren im Spiel der Liebe aufzunehmen. Ob sie schnell und fröhlich besser sind oder langsam und melancholisch kann man gar nicht sagen. Jeder Ton und jede Textzeile kommt hier schließlich von Herzen.

Talk Talk – Spirit Of Eden

FLÄCHE, ATMOSPHÄRE, STILLE, DYNAMIK – das sind die 4 Hauptmittel, die Talk Talk mit Spirit Of Eden in den Fokus gerückt haben. Die 16 Musiker, die im Booklet angegeben werden hört man hier deswegen auch nicht raus. Dabei trägt trotzdem jeder mit kleinen Melodien zum Gesamtbild bei ohne je die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Von der Stimmung dieser Musik soll ja schließlich nicht durch unnötge Töne abgelenkt werden.

Dienstag, 16. August 2011

Aber jetzt aber (Editorial)

Hallo Leser,

nachdem es Anlaufschwierigkeiten gab nach nem Monat Pause geht es jetzt wieder normal weiter, also nen Beitrag 2-3 Mal die Woche inklusive Alben des Monats, Editorial und News neben den normalen Reviews. Es gibt bald auch noch ein Special in kurzer Zeit, was aber KEIN Halbjahresrückblick sein wird. Für Anregungen sind wir wie immer offen.

Hier nochmal kurz eine Zusammenfassung des letzten Monats in Zahlen...
Portugal. The Man - In The Mountain In The Cloud: 9/10 Punkte
The Horrors - Skying: 5/10 Punkte
Casper - XOXO: 8/10 Punkte
Chuckamuck - Wild For Adventure: 8/10 Punkte
Washed Out - Within And Without: 6/10 Punkte

Bis dann also, viel Spaß beim Weiterlesen,
Leon.

Samstag, 13. August 2011

Newsflash 13.08.2011

Nach langer Abstinenz gibt es nun mal wieder einen Newsflash mit einigen interessanten Meldungen.

Den Anfang macht diesmal Neon Indian. Der veröffentlicht nämlich am 13. September sein zweites Album "Era Extraña" und mittlerweile sind die 2 Tracks "Polish Girl" und "Fallout" an die Öffentlichkeit gelangt, die man sich nachfolgend anhören kann.






Auch Modeselektor werden im September die Hörer mit einer neuen LP erfreuen. Betitelt wurde sie mit "Monkeytown" und erhältlich wird sie ab dem 30. Sebtember sein. Auf den 11 Anspielstationen sind einige bekannte Gäste zu finden, so unter anderem Thom Yorke (Radiohead), Sascha Ring, auch als Apparat bekannt, Miss Platnum, Siriusmo, Anti Pop Consortium und Busdriver. Wer interessiert ist kann sich an Hand 11 45-Sekunden-Track-Snippets einen Eindruck von der Platte verschaffen.

Modeselektor "Monkeytown" (MONKEYTOWN015) OUT BETWEEN SEP27-OCT04 by Modeselektor

Im Herbst wird das Duo übrigens einige Male live sehen können. Folgende Auftritte sind geplant:
29.09. Berlin – Astra (Record Release Party)
25.10. Neumark – Pressure Festival (A)
26.10. Jena – Kassablanca
27.10. Frankfurt – Batschkapp
30.10. Köln – Gloria
31.10. München – Backstage
03.12. Stuttgart – SEMF


Neue Musik gibt es auch vom Soloprojekt von Jesse (Eagles Of Death Metal), Boots Electric. Vom am 23. September erscheinenden Solo gibt es bereits 2 Songs, die sich auf "Honkey Kong" befinden werden, vorab zu hören. Wobei es "Boots Electric Theme" sogar zum freien Runterladen gibt.

Boots Electric - Complexity (taken from the forthcoming Album "Honky Kong") by 247QM

Wer übrigens den Schnauzbartträger auf der Bühne erleben möchte, kann dies am 13.9. im Berliner Lido tun.


Großartiger Weise gibt es endlich mal wieder ein Lebenszeichen von einem meiner http://www.blogger.com/img/blank.gifLieblings-Balearic-Acts Air France. Von denen gibt es nämlich nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille einen neuen Songs namens "it feels good to be around you", welchen man sich auf der Webpräsenz ihres Labels Sincerely Yours kostenlos runterladen kann. Man hofft auf einen baldigen Langspieler.
http://www.blogger.com/img/blank.gif

Nachdem Noel Gallagher Ende Juli bereits das Video zu seiner ersten Single "The Death Of You And Me" veröffentlichte, gibt es nun die B-Seite "The Good Rebel" zu hören. Am 14. Oktober soll dann das Album "Noel Gallagher's High Flying Birds" in den Läden stehen.




Zum Schluss noch 2 Albumankündigen, für die es allerdings noch keine hörbaren Teaser gibt.

Am 19. Oktober wird das lang erwartete neue Hiob Solo über Spoken View erscheinen. Es wird den Namen "Drama Konkret" tragen und mit Features von Morlockk Dilemma, Yassin, Sichtbeton, Sylabil Spill, Pierre Sonality (Funkverteigern), Cutcannibalz und Chinch 33 gefüllt sein.

5 Tage später findet man dann auch das 3. Album von The Field "Looping State Of Mind", welches über Kompakt releast wird, in den Läden. Bis die 2 Platten oder erste Vorab-Tracks hörbar sind, muss man sich aber noch an den älteren Highlights wie "Käfig" und "Everybody's Got To Learn Sometime" erfreuen.



Donnerstag, 11. August 2011

Washed Out - Within and Without (Review)

Es ist aus kommerzieller Sicht etwas ungünstig, wenn man zur Speerspitze eines Hypes rund um ein kleines neues Genre gehört und dann seine Debut LP etwa 2 Jahre zu spät, nach der Beruhigung der Gemüter und dem Abflauen der Aufregung, veröffentlicht. Ernest Greene, aka Washed Out hat es aber trotzdem getan und für den Hörer ist das von Vorteil, denn er kann das Album nun ohne die Vernebelung des Hypes konsumieren. Wäre der übrigens nie losgetreten worden, würde man einfach von verträumten, entspannten Electropop gekennzeichnet durch eine Shoegaze ähnliche Soundichte, sprechen.

Egal wie man den Stil nun vorhat zu nennen, es klang bisher ziemlich gut, was der Heer produziert hat. Seine "Life of Leisure" EP sollte man sich allein wegen dem großartigen "You'll See It" anhören und auch die Tracks, die 2010 veröffentlicht wurden, wie "Belong" und "You And I", sorgten für größer werdende Vorfreude auf seinen ersten Langspieler. Doch nun ist "Within and Without" da und es folgt, um es mal vorwegzunehmen, die Ernüchterung.

Im Prinzip hat sich nicht viel geändert, Washed Out klingt immer noch nach Washed Out, aber 2 Veränderungen fanden doch statt. Zum einem dümpelt die Musik nun noch unaufgeregter und entspannter aus den Boxen. Zusammen mit Greenes ruhigem, verträumtem aber auch äußerst monotonem Gesang, ergibt das ein höchst gechillte, ja fast einschläfernde Mischung. Dass die Songs im Vergleich zu den früheren aber auch eine gewisse Spritzigkeit eingebüßt und einen Stück weit ihren Drive verloren haben, wo wir bei der 2. Veränderung wären, tut der Platte somit erst Recht nicht gut. Dabei hat er doch ein Händchen für wirklich gute Popsongs.

Man höre sich nur einmal "Amor Fati" an. Der Beat geht nach vorne, die Synths sind wunderschön und eingängig und über allem tönen die gedämpften Vocals Ernest Greenes. Ein Sommertraum. Auch die ruhigeren Stücke wie "Far Away" wissen durch ihre Stimmung zu gefallen. Auch dass "Soft" an Balearic Acts wie Air France erinnert, sorgt für Freude. Doch das Problem der Platte ist, dass all die genannten und sonstigen guten Tracks alleine wunderbar funktionieren, aber zusammen auf einem Album zu einer trägen Masse mutieren und langweilen. Wahrscheinlich hätte das ganze als EP mit den besten 5 Stücken wesentlich besser funktioniert.

Schlecht ist "Within and Without" sicherlich nicht, es ist nett, bisweilen aber, besonders zum Ende hin, eher lahm. Die Nachfolgende Punktzahl müsste eigentlich niedriger ausfallen und resultiert daraus, dass 5 Punkte für die Songs an sich einfach zu wenig sind. Vielleicht wächst das Album noch und die Songs sind irgendwann gemeinsam genauso stark wie allein, falls nicht, kann man sie ja immer noch einzeln genießen.

6/10 Punkte




erstellt von Markus.