Ein paar Stichwoerter zu den Black Lips: Flucht aus Indien wegen homosexueller Handlungen auf der Buehne 2009, fast Werbung fuer Tepco 2008 (religioese Befuerchtungen), Texte des letztes Albums behandeln den Fall Josef Fritz, dem grossen schwarzen Babyjesus von heute, seinen Vater zu verpruegeln, Gott mithilfe von Marijuhanna zu sehen und natuerlich homosexuellen Handlungen. Um das neue Album zu produzieren musste also jemand gefunden warden, der sich mit Desastern auskennt, gesucht und gefunden haben sie also Mark Ronson.
Der hat den LoFi-Garage-Punk, den die Jungs liebevoll flower-punk nennen, ein bisschen aufgeraeumt und nach dem 2009er Psychdelic-Ausflug “200 Houndred Thousand” auch wieder zur alten Kompaktheit gefuehrt. Leider muss man da sagen. Es macht zwar alles einen Hoellenspass, was da in 40 in 16 Stuecke unterteilten Minuten aus den Boxen kommt, aber die Songs haben im Vergleich zu frueheren Black Lips-Alben an Gesicht verloren. Es ist so als haetten sie alles, was es auf den letzten Alben als Neuerungen gab wieder rausgenommen. 4-Minuten-Songs sind nicht mehr vorhanden ausser dem tatsaechlich grossartigen “You Keep On Runing”, das eine Atmosphaere zwischen der Friedhofsmusik von Timber Timbre im Stonergewand einfuehrt. Auch “The Lie” als anderer Song ueber 3 Minuten hat mit seiner dunkleren Stimmung Wiedererkennungswert.
Das heisst nicht, dass die anderen Songs schlecht sind, aber an einige kann man sich schlecht erinnern. Der Sidekick, den “Modern Art” mit seinem Geister-Keyboard hat oder “Mad Dog” mit einem Saxopon wie vom Schrottplatz oder “Mr. Driver” aufgrund seiner “Uuuhh”s, fehlt in vielen der Songs, die dann einfach wie ein Sunshine Pop-Song mit Krach oder nach Freak Beat klingen. Um sich an den Melodien festzukrallen sind 120 dann manchmal einfach zu wenig.
Die Musik ist also einfacher geworden, dafuer ist es umso schwerer in das Album tatsaechlich hereinzufinden. Aber an Hits wie Go Out And Get It, Bone Marrow oder Family Tree hat man ja was wohin man immer wieder zurueckkommen kann. “Arabia Mountain” hat genauso viel Intelligenz im Songwriting und im Albumaufbau wie fruehere Black Lips-Alben, nur ist diese im neuen popigen Grundton viel schwerer zu erkennen.
7/10 Punkte
erstellt von Leon.
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