Sonntag, 13. Dezember 2009

Alben des Monats: November 2009

Mit einiger Verspätung wegen redaktionellen Problemen und Schulstress kommen dann doch mal unsere Alben des Monats aus dem November. Leider sind sie auch nicht vollständig, was der Qualität der besprochenen Alben aber nicht schadet.

Markus:

Wolfmother - Cosmic Egg

Wozu sich alte Hardrock-Platten holen, wenn man auch Wolfmother hören kann? Das könnte man sich beim Anhören von "Cosmic Egg" denken. Denn dort wo man 2005 mit dem selbstebetitelten Debut begonnen hat, wird nun 4 Jahre später weitergemacht. Gitarrenwände, stampfende Drums, Andrew Stockdales markante Stimme und ein bisschen Pathos, daraus haben die Australier wieder ein dreckig und laut rockendes Monster von Album erschaffen. Dazu werden Riffsalven abgefeuert und es wird in nostalgischen Gefilden geschwommen, wie es so nur Wolfmother hinbekommen.


The Clash - London Calling

Vor 30 Jahren ist dieses Album erschienen und wurde zum Meilenstein der Musikgeschichte. Auf "London Calling" sagen The Clash sich größtenteils vom Punk los und präsentieren eine Platte die auf Genregrenzen keinen Wert legt und alles zusammenwürfelt. Vielfalt ist also geboten. Man höre nur den wütend stampfenden Titeltrack, das mit Dub und Reggae angefüllte "Rudie Can't Fail", das entspannte trotzdem aber kritische "Spanish Bombs", den Überhit "The Guns Of Brixton" oder den eingängigen und wunderbaren Popsong "Train In Vain" und man merkt, warum die Platte zu den besten und einflussreichsten überhaupt gehört.


Black Grape - It's Great When You're Straight...Yeah

An selber Stelle standen hier letztes Mal die Happy Mondays, die als Vorband von Black Grape gilt. Nachdem sich die Band aufgelöst hatte, bildeten Shaun Ryder und Bez mit anderen Musikern das Projekt und erreichten mit "It's Great When You're Straight...Yeah" gleich die Nummer 1 in UK. Wohl zu Recht, den was hier abgeliefert wurde, ist das letzte wirklich große Album des Madchester Rave. Jede Menge Spaß und Drogen müssen diese Album beeinflusst haben, denn es strotzt nur so vor guter Laune, Ideen und Verrücktheit. Was die Happy Mondays gekonnt haben, konnten Black Grape erst recht. Madchester Rave, Rock, Pop, Dance, Indie, Dub und Hip-Hop wurden hier vermischt und es wirkt grandios. In "Reverend Black Grape" möchte man am liebsten auf alles scheißen und affig durch die Gegend tanzen. Dazu mit "Shake Your Money" das beste Lied überhaupt, wenn man Geldsorgen hat und Bock darauf hat sein letztes Erspartes zu Verbrennen und Wegzuwerfen. Tja, da war Manchester noch MAD. Denn während The Stone Roses und Happy Mondays sich aufgelöst hatten, Inspiral Carpets es bald tun würden, Primal Scream nun immer noch grandiose, aber an anderen Genres orientierte, Platten machten, der Rave-Hype langsam abflaute und Oasis ihr Debut veröffentlichten, genau da hauten Black Grape diese pure und fantastische Spaßplatte raus.


Leon:

Kraftwerk – Autobahn

„Wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn!“ Viel mehr muss auf und zu diesem Album auch gar nicht gesagt werden. Schlichtheit und Banalität wird hier auf hohem Niveau dargeboten. Ganz nebenbei wird auch die perfekte Momentaufnahme gemacht kurz vor der kompletten Abkehr vom Krautrock hin zu elektronischer Musik. Aber eigentlich sollte wirklich die Musik sprechen.


Portugal. The Man – Church Mouth

Im Zuge der Vorbereitung auf ein soulig, poppig und „leise“ erwartetes Konzert dieser Band hat „Church Mouth“ wieder den Weg in meine Anlage gefunden. Seit dem fesselt es mich noch mehr, wirklich. Hier sind die Trademarks der Alaskaner, der Leadgesang bei dem es ab und zu schwer fällt John Gurley nicht doch für eine Frau zu halten und der grandiose Backgroundgesang, wie immer deutlich hörbar. Sie thronen diesmal aber auf Bluesrock mit Hardrock-Einflüssen wie bei Led Zeppelin und einem mächtigen und fast komplett analogem Groove. Das muss dann natürlich ein deftiges Retro-Feeling ergeben.

Am Ende noch eine Warnung: Der Livesound ist im Moment nicht „leise“ oder poppig, sondern laut, dreckig, verzerrt bis zum Ende und so experimentierfreudig wie lange nicht mehr.

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