Montag, 7. Dezember 2009

Person L - The Positives (Review)

The Starting Line planen die Rückkehr aus der Pause. Das freut wahrscheinlich jeden Pop-Punker. Wenn ich aber so Person L, das Projekt von Starting Line-Frontmann Kenny Vasoli, höre, muss ich ehrlich denken, dass der schon ziemlich blöd seien muss. Warum will er den Freiraum und die Qualität dieser Band denn wieder für die strengen Muster, die es im Pop-Punk nun mal gibt, aufgeben? Person L strotzt zwar auch nicht grade vor Komplexität, aber wenigstens gibt es hier Abwechslung und weniger Respekt vor sinnlosen Genregrenzen.

Es gibt Post-Rock, Bluesrock, Garage Rock und Funky Elemente und das alles immer in einem Indie-Rock-Kontext und abgetrennt in den einzelnen Liedern. Ungewöhnliche Songstrukturen wie im Opener „Hole In The Fence“ gibt es genauso wie die Mutter aller Strukturen, das Blueschema, in „Changed Man“. Gerade dieses Lied ist auch einer der Höhepunkte, denn es schafft so etwas wie Slow Motion-Blues und das bei einer hörbaren Verausgabung des Sängers.

DAS Alleinstellungsmerkmal auf diesem Album ist aber die Rhythmus-Sektion. 2 Schlagzeuger vergrößern einfach die Freiheit. Verschiedenste Bands verfolgen ja diese Besetzung: The Builders And The Butchers erzeugen mit ihrem Gekloppe vor allem Live eine unglaublich zerstörerische Atmosphäre, eine Progressive-Band wie IZZ wird durch diese Besetzung auch erst interessant und Person L spielen diese Stärke noch mal völlig anders aus, da die Schlagzeuger beide einen unterschiedlichen Stil haben und die Zurückhaltung auf ihrer Seite sehr zum guten Gesamteindruck beiträgt.

Am Ende bleibt zu sagen, man hört hier Musik, die eindeutig besser ist als erwartet. Nur als vormaliger Pop-Punker kann Kenny Vasoli wohl einfach nicht klar sein, was die Zielgruppe so eines Albums will. Ein Experiment wird zwar hier und da mal angedeutet und die Basis dafür ist auch da und der Verlauf des Albums ist durchaus frisch und kurvig, aber die einzelnen Songs sind meist eher langweilig. Was Person L aber richtig gut können ist der Garage Rock mit verzerrten Gitarren wie auf „Goodness Gracious“. Vielleicht klingt man ja mit diesem dreckigeren Sound statt Indie-Rock als Grundlage auf dem hoffentlich kommenden Nachfolger besser. Denn diese Formation zu beobachten wird sich bestimmt lohnen.

6/10 Punkte

erstellt von Leon.

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