Mittwoch, 28. Juli 2010

Bonaparte - My Horse Likes You (Review)

Für die Anhängerschaft vom Partykaiser samt Vielvölkerwanderzirkus gibt es endlich wieder neue Songs zum Mitgröhlen und Abtanzen. Zwei Jahre nach "Too Much" und unzähligen Liveshows haben Bonaprte nun ihre neue Platte "My Horse Likes You" rausgebracht. Stilistisch knüpft sie am Vorgänger an und bringt wieder eine Menge ungestümer Energie mit, die man schon bei ihren vielen Konzerten bewundern konnte. Ihre Musik ist immer noch ein schwer zu beschreibender Stilmix aus Electro, Ethno, Pop und Punk. Zusammen mit den zahlreichen Slogans und lustig-dödeligen Texten ergibt das den typischen Bonaparte-Sound.

Das Konzept geht auch mehrmals gewohnt gut auf, wie beispielsweise in der Vorabsingle "Computer In Love". Tanzbar, catchy Hookline, kickende Drums und ein zum schmunzeln einladender Text, der trotz des Spaßfaktors durchaus seine Aussage hat. Soweit so gut. Doch weitaus nicht alle Tracks funktionieren so gut. Die meisten sind ähnlich aufgebaut und auch nicht wirklich schlecht, doch irgendwie will der Funke nicht so richtig überspringen. Hab ich vergessen den Schalter umzulegen oder was ist los? Was auf "Too Much" so wunderbar erfrischend spaßig klang, lässt mich hier oft kalt. Wahrscheinlich ist die Platte doch mehr für Bühne, Club und Crowd als für das eigene Zimmer geeignet.

Dass "My Horse Likes You" zudem sehr heterogen ist und die einzelnen Songs sich nicht so wirklich zu einem Ganzen zusammenfügen wollen, ist ein weiterer Makel. Da aber wie bereits erwähnt die meisten Lieder trotzdem noch solide sind, ist die Platte durchaus ok und zum Feiern taugt das Teil allemal was. Für das nächste Release sollte sich die Gruppe allerdings mal was Neues ausdenken.

5/10 Punkte

erstellt von Markus.

Samstag, 24. Juli 2010

Halbjahresrückblick - Teil 2

2010 hat musikalisch bis jetzt nicht besonders viel hergegeben. Aber das hat Markus vor einer Woche ja schon aus seinem Blickwinkel erläutert. Ich bin auch nicht wirklich enttäuscht, weil meine Erwartungen größtenteils an die neuen Alben von Pontiak, Portugal. The Man und Maeckes gekoppelt waren und die drei waren allesamt passabel, Pontiak hat mit „Living“ sogar das 4. tolle Album in Folge rausgehauen.

Der neue Psychedelic Rock, der auf dem Roadburn im kleineren Rahmen schon seit 1999 abgefeiert wird, nimmt immer mehr an Fahrt auf. Auf dem diesjährigen Festival, das erstmals 4-tägig war, traten trotz Aschewolkeprobleme schon über 70 Bands. Von dieser Zahl an Bands sind es alle wert, einmal in ihre Alben reinzuhören. Meine Empfehlungen dieses Jahres sind dabei aber vor allem das selbstbetitelte Album der White Hills, das erwähnte „Living“ von Pontiak und „New Rituals“ von Mondo Drag. Etwas weiter weg von der Szene gab es auch ein tolles, dreckiges, emotionales und vor allem gitarrenbetontes Album von Scout Niblett. Und auch die Altmeister Faust haben dem Rock in ihren experimentellen Mix wieder einen deutlich größeren Bestandteil eingeräumt und voll überzeugt.

Für mich ist dieses Jahr also im Gegensatz zum letzten wieder ein Jahr voller Gitarren, nachdem im Jahresrückblick ’09 bei mir noch die Platten von Dead Man’s Bones, Fun. und Phantom/Ghost einen Platz ganz oben inne hatten. Diesen Alben kann in ihrer strikten Ablehnung von Rockstandards und in ihrer Klasse bis jetzt noch nichts aus diesem Jahr das Wasser reichen. Über die elektronischen Künstler muss ich nicht mehr reden: die wurden im ersten Teil ja schon genügend abgewatscht und im großen und ganzen Stimme ich da auch völlig zu.

Im nächsten halben Jahr ist, wie könnte es anders sein, meine Hoffnung vor allem Seven That Spells, die bis Anfang 2011 voraussichtlich ganze drei Alben veröffentlichen werden und mich wohl noch mehr im Gitarrensumpf versinken lassen. Dazu kommt noch „False Priest“ von of Montreal, auf das der Song „Coquet Coquette“ schon richtig Vorfreude macht und das von mir vielleicht am heftigsten erwartete Debüt seit Jahren, nämlich das von Chase the Dragon, deren zwei geniale EPs schon jetzt einen Platz unter meinen Lieblingstonträgern haben.

Jetzt noch meine Lieblingssongs der letzten 6 Monate:

Portugal. The Man – All My People
Wive – Toast To Famines
White Hills – Dead
The Ruby Suns – Cranberry
The Tallest Man On Earth – King Of Spain
The Bundles – Over The Moon
Maeckes – U Can Do It feat. Saul Williams
Pontiak - Young

erstellt von Leon.

Mittwoch, 21. Juli 2010

The Books - The Way Out (Review)

The Books veröffentlichen fünf Jahre nach „Lost And Safe“ endlich wieder ein Album. Und jeder, der es sich anhört, muss sich jetzt fragen: Warum zum Teufel hat das so lange gedauert? Derart minimalistische Songs können doch nicht so dermaßen lange für ihre Entstehung brauchen. Neben diesem Problem ist das Album zum Glück aber (fast) komplett fehlerlos ausgefallen. Neben der langsamen Arbeitsgeschwindigkeit, die dann gleich auch mit einer niedrigeren Geschwindigkeit der Songs als auf früheren Alben einhergeht, nehmen sie dem Kritiker mit dem Opener nämlich einen Großteil seiner Arbeit schon ab.

„On this recording music’s specifically created for its pleasurable effects upon your mind, body and emotions.”
Lieder von den Books waren schon immer - mehr als die Songs vieler anderer Künstler - dazu da, glücklich zu machen und positive Gefühle hervorzurufen. Dabei helfen neben den entspannten, minimalistischen Beats vor allem die Texte. Egal ob diese von Grundschulkindern geschrien oder ob sie einfach rückwärts gespielt werden oder ob sie einfach nur lächerliche Geschichten wie die „Story Of Hip Hop“ erzählen, das alles wirkt witzig. An einigen Stellen wie in „I Didn’t Know That“ übertreiben The Books es aber leider auch mit der Stimmveränderung. Hier kommen die reiswolfähnlichen zerscratchten Vocals teilweise sehr nervig rüber.

„We will continue this pattern until we have reached the infinite everything”
Die Songs sind oberflächlich zwar oft einfach lustig. Wenn The Books das Pattern aber einfach unglaublich oft wiederholen, wird man einfach in die Beats hereingesaugt und kommt von ihnen nur schwer wieder los. Bei aggressiveren Stücken wie „I Am Who I Am“ funktioniert das genauso gut, da die sture Wiederholung der Textzeile hier ähnlich gut als Zugang wirken wie der aufmunternde Grundton anderer Leider.

“I Am Who I Am”
Dieser Song sagt eigentlich am meisten über das ganze Album aus. Wenn man grade bei dem Song ankommt, passt er überhaupt nicht. Aber am Ende passt selbst „Wonderful Phrase By Gandhi“ ins Bild, der den Musikfluß auf vielen anderen Alben unterbrochen haben, hier wirkt es aber stimmig und authentisch. Die Books sind nunmal einfach die Books und gerade daher kommt es, dass sich hier zwar viel genauso gewollt anhört, aer trotzdem nicht gekünstelt. Sie wechseln zwischen ruhigen und aggressiven Experimenten und schönem Indie-Pop wie „Free Translator“, der als Rausschmeißer ein Highlight des Albums ist. Sie machen halt das, was sie wollen und das machen sie gut.

Auch das 4. Album dieser äußerst eigenen und komischen Band sollte man als Freund von Experimenten, Indie-Pop also unbedingt mal gehört haben. Sie machen nichts falsch, außer vielleicht, dass sie sich nicht wirklich verändert haben. Das heißt jedoch nicht, dass sie nicht auch oft bessere Songs haben als auf den Vorgängeralben.

8/10 Punkte
erstellt von Leon.

Freitag, 16. Juli 2010

Halbjahresrückblick - Teil 1

Viele von euch und auch wir vom Alternative Block haben uns, nicht zuletzt wegen der vielen großen Namen in den "Coming Soon"-Listen, sehr auf dieses Jahr gefreut. Nun, nachdem die Hälfte 2010s zu Ende ist, fragt man sich natürlich auch mal, was aus seinen Erwartungen geworden ist. Waren die neuen Platten also auch so groß wie der Trubel um sie herum? Kurz und knapp: nein!

Hot Chip legten z.B. das mit Abstand schwächste Album ihrer Karriere hin, Massive Attack und Autechre waren ähnlich mies. Weiterhin war die Get Well Soon mittelmäßig und auch "Congratulations" von MGMT wollte nicht so richtig zünden. Bei letzterem habe ich allerdings noch die Hoffnung, dass sich was mit der Zeit ändert. Es gab aber auch Bands, von denen ich sehr viel halte und die nicht enttäuscht haben. Die 2010er-releases von Tocotronic, Shy Child und The Golden Filter waren alle ordentlich. Ich hatte mir aber mehr von ihnen erwartet als "nur" ordentliche Platten. Wirklich gut waren dieses Jahr hingegen Yeasayer, Bratze, James Yuill, Mystery Jets und Wavves. Nicht zu vergessen The Dance Inc., die mit "This Fighting" das bisherige Album des Jahres rausgebracht haben. Wie jedes Jahr gab es auch 2010 schon einige vielversprechende Newcomer. Besonders The Drums, Tame Impala und die bereits erwähnten Golden Filter sollte man weiterhin auf dem Radar haben.

Wenn man sich das Ganze also nochmal anschaut, ist unschwer zu erkennen, dass dieses Jahr gegenüber 2009, welches allerdings aber auch extrem schwer zu erreichen sein wird, klar den Kürzeren zieht. Denn in letztem Jahr gab es schon zur Jahreshälfte reihenweise großartige neue Alben, z.b. Phoenix, White Lies, Jamie T, The Thermals, Moderat und Sunn O))), um nur einige Namen zu nennen. Um das ganze noch zu verdeutlichen: das einzige neue Album was an diese rankommt, ist "This Fighting".

Ich hab allerdings noch Hoffnung, dass die 2. Hälfte des Jahres nochmal einiges rausholt, so sind u.a. Platten von Miami Horror, Does It Offend You Yeah? und M.I.A. angekündigt und vielleicht kommt ja noch aus dem nichts ein großartiger Newcomer. Vor allem freu ich mich auf die erste richtige EP von Ira Atari & Rampue, die vor kurzem veröffentlicht wurde, in die ich aber bisher noch nicht hören konnte.

Abschließend hier noch die besten Songs aus den letzten 6 Monaten, die man sich mal angehört haben sollte:

Bratze - Das einfache Fluten
Caribou - Sun
Crystal Fighters - In The Summer
Jamaica - I Think I Like U 2
James Yuill - On Your Own
Kavinsky - Nightcall
Korallreven - Loved-Up
Shy Child - Liquid Love
Die Sterne - Life In Quiz
Tame Impala - Alter Ego
Yeasayer - O.N.E.

erstellt von Markus.

Montag, 12. Juli 2010

Mystery Jets - Serotonin (Review)

Wer die Mystery Jets sind, dürfte allgemein bekannt sein, oder? Genau, das ist die Band mit dem Vater-Sohn-Gespann. Der ältere Herr hat die Jungs aber mittlerweile verlassen und unterstützt sie nur noch im Hintergrund. Doch trotz der Verjüngung bleibt die Musik der Londoner ziemlich retro. Die 60s und 80s Pop-Referenzen bleiben das ganze Album über präsent. Man hört also netten (Indie-)Pop/Rock, der zwar nicht besonders eigenständig ist, aber gut klingt.

"Serotonin" fängt aber erschreckend schwach an. "Alice Springs" schielt ziemlich in Richtung Bombastrock und auch das nachfolgende "It's To Late" gehört mit seinen kitschigen Synthies am Anfang ganz klar zu den Tiefpunkten der Platte. Dann steigern sich Mystery Jets aber sehr. Die nachfolgenden Songs sind einfach tolle kurzweilige Popstücke. Besonders der Titeltrack ist ein klares Highlight. Man hat das Gefühl, man würde ihn schon lange kennen, doch trotzdem klingt er noch frisch und unverbraucht. Ebenfalls hervorzuheben sind "Dreaming Of Another World" und "Lady Gray". Wie alle guten Songs auf "Serotonin" überzeugen sie durch schöne Melodien und laden dazu ein, sie mitzusingen oder mitzupfeifen. Zum Ende hin lässt das Album etwas nach, da Abwechslung und Neuerungen fehlen. Zudem schrammt die Gruppe oft nah an der Kitschgrenze vorbei.

"Serotonin" ist nichts weltbewegendes, hat auch mehrere Schwachstellen, ist letztendlich aber einfach ein schönes Stück Popmusik mit einigen Hits, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern und diesen Sommer musikalisch noch bereichern werden.

7/10 Punkte

erstellt von Markus.

Donnerstag, 8. Juli 2010

The Harvey Girls - I've Been Watching A Lot Of Horror Movies Lately (Review)

Vor dem Weiterlesen erstmal das Cover ankucken! Mit dem Foto ist nämlich alles gesagt. Wenn es nicht eindeutig Mexikaner wären, würde man nach dem Hören denken, es ist ein Bandfoto. Das ist einfach realistischer, als dass so ein samplegefülltes Psychedelic Rock/Pop-Album von einem Ehepaar aus Portland eingespielt wurde. Aber gerade daran sieht man: der neue Psychedelic Rock ist gesellschaftsfähig


Naja, so kann man das eigentlich dann auch wieder nicht sagen. Das Album kann zwar unter diesem Genre zusammengefasst werden, die einzelnen Songs können so aber kaum beschrieben werden. Die sind nämlich so unterschiedlich, dass dem Hörer im Verlauf des Albums die verschiedensten Referenzbands durch den Kopf schwirren könnten und die meisten davon liegen nicht gerade im Bereich Psychedelic Rock. Zwei der wenigen Merkmale, die sich durch das ganze Album ziehen, sind der nölige Gesang und die Beats .Der Rhythmus hätte größtenteils nicht minimaler ausfallen können und reicht in dieser Disziplin fast an das diesjährige Album von Gil Scott-Heron heran. Durch ihre Unaufdringlichkeit lassen sie immer den nötigen Raum für die Songs und fügen sich gut ein. Das 2. Merkmal, der Gesang, wirkt nach den ersten zwei, drei Songs noch ziemlich cool. Über das gesamte Album wünscht man sich dann schon fast Dieter Bohlen herbei, der Hiram Lucke für sein Genuschel ordentlich eine zimmert.


Nach so viel Gerede über die Abwechslung müssen jetzt natürlich noch Belege her: So bricht nach einem durchaus psychedelischen Anfang zwischen Amerika und Indien schon der dritte Song aus und wird zu einem glücklichen und gelungenen Mix aus Post-Rock und Indie-Pop. Wenn nach einigen Minuten Streicher zum Song dazustoßen, bekommt er, der bis jetzt nach entspannten Super Furry Animals-Songs wie „Cardiff In The Sun“ geklungen hat, sogar Sigur Ròs-Momente. Das Darauffolgende „Only Apparations On The Lawn“ klingt dann auch schon nach Anti-Folk a là Jeffrey Lewis mit Trompeten und weiß wiederum zu überzeugen. Jetzt wird sich noch schnell durch ein nicht besonders gelungenes Instrumental mit elektronischem Gezirpe und zwei etwas schmissigere Songs im Indie-Rock-Gewand gespielt bis mit „Alpha Invasion On Delta Waves“ ein fast rhythmusloser Ausklang für diese hakenschlagende Platte gefunden wird, der sich sehen lassen kann. Viele Songs der Harvey Girls können wirklich überzeugen. Bei dem großen Ausstoß an Alben, den die sie seit ihrer Gründung haben, haben sie jedoch scheinbar keine Zeit eine Platte rund klingen zu lassen. So klingt „I’ve Been Watching…“ wie ein Sammelsurium an guten Ideen, kann aber nur bei gut der Hälfte der Tracks überzeugen. Trotzdem kann das Album unter Umständen ein guter Tipp für die Liebhaber des neuen Psychedelic Rock sein.


6/10 Punkte


erstellt von Leon.

Sonntag, 4. Juli 2010

Alben des Monats: Juni 2010

Die einzige Serie von uns, die je diesen Namen verdient hat, kommt natürlich mit uns zurück in den Blog. Die erste Ausgabe seit Januar ist wieder genau so weiträumig wie alle vorangegangen. Schreibt doch auch mal zurück: Welche Alben/welches Album habt ihr diesen Monat am meisten gehört? Was begeistert euch? Welches aktuelle Album soll hier mal gecheckt/gepumpt werden(vielleicht kriegen wir es ja zu fassen)?



Leon:

Weezer - Weezer (Grünes Album)


28 Minuten Rocksongs, die einfach nicht besser hätten klingen können. Trotzdem Highlights wie die nicht tot hörbaren Hits „Hash Pipe“ und „Island In The Sun“. Vor allem im Sommer einfach nur super und zu Recht ein Klassiker!



The Ruby Suns - Fight Softly

Brauchen wir noch ein Merriweather Post Pavilion? Ja, klar. Warum nicht? Die Ruby Suns haben sich von den Elektro-Surfern zu Unterwasserpop gesteigert. Trotz der teils pumpenden Beats wirkt hier alles sehr entspannend, was eindeutig am Gesang liegt, der immer höchstens halb so schnell ist wie er sein müsste. Animal Collective sind sie am Ende dann halt doch nicht, was aber keine Kritik seien soll.



Markus:

The Dance Inc. - This Fighting

An kaum ein diesjähriges Album hatte ich so große Erwartungen wie an dieses. Doch obwohl es nicht so stark wie sein Vorgänger ist, hat es mich überzeugt. Das hier ist erhabener Synthpop, der sich an die 80s anlehnt, aber trotzdem nicht retro rüberkommt. Mal beschwingt und mal melancholisch präsentieren sich hier 10 Popperlen, die ihre Zeit brauchen, aber dafür melodisch und tanzbar sind. Durch schöne Gesangsmelodien, ausgefeilte Arrangements und den ein oder anderen Hit ist "This Fighting" das bisherige Album des Jahres.

Kollegah - Zuhältertape Volume 3

Auf dem Abschluss der Zuhältertrilogie präsentiert sich der Boss in Höchstform, arrogant und eloquent wie eh und je. So ist das hier das stärkste Rap-Release seit langem. Kollegah war zwar schon auf seinen anderen Veröffentlichung recht gut, doch nun hat er sich endgültig auf den Deutschrapthron gehievt. In Sachen Wortspielen, Punchlinequalität und -quantität kann ihm keiner das Wasser reichen. Wenn er das dann auch noch Doubletime bringt, wie in "Rotlichtmassaker", ist das dann natürlich noch umso cooler. Auch die Beats sind im Gegensatz zu den älteren seiner Alben und Tapes wesentlich besser. Besonders die gechillten "Wolfühlbeats" in "Internationaler Player" und "Fahrenheit" überzeugen. Es gibt zwar auch wenige Tracks wie "Lovesong Reloaded" die nicht wirklich zünden, aber ein Mixtape auf dem es Lines wie "Deine Gang besteht aus Kids wie ein Bambisteak" und "Ehrliches Geld ist wie dieser Wind of Change Song, darauf wird gepfiffen" in Massen gibt, kann sich auch Ausrutscher leisten.



James Yuill - Movement In a Storm

Mit "Movement In a Storm" releast James Yuill ein weiteres schönes Folktronicaalbum. Gefühlvoll und doch tanzbar ist es geworden und eignet sich hervorragend um draußen den Sommer zu genießen. Wer aber Aufregung sucht, ist hier falsch, da harmonisch melodiöse Songs das Klangbild bestimmen. Die Beats passen hervorragend zu James und seiner Akustikgitarre. Dabei sind sie mal treibend ("Crying for Hollywood") oder bleiben auch mal im Hintergund ("Ray Gun"). Mit "On Your Own" gibts dann auch noch gleich ein großen Hit auf die Ohren. Auch wenn ein bisschen mehr Abwechslung im Sound der Platte gut getan hätte, ist "Movement In A Storm" ein gelungenes Album zum Entspannen und Mitsummen.