Donnerstag, 29. September 2011

Urlaub in Polen – Boldstriker (Review)

Das Schlagzeug kommt angaloppiert und Gitarre und Unidentifizierbares werden eingestreut. Dazu kommt Georg Brenners Stimme, die typisch in seiner eigenen Art Sprechgesang dargeboten wird. Der ist diesmal aber clean! Und das ist noch nicht mal das Unerwartetste, was im Opener „Lore-Ley I“ passiert. Denn gerade wenn man sich eingegroovt hat in diese, wie immer an Neu! erinnernde, Atmosphäre, da bekommt das Bild, das man von Urlaub in Polen bis jetzt hatte, Risse. Ein Klavier, nicht dissonant, nicht verstimmt, nicht mit Einsatz von riesigem Echo! Einfach nur ein Klavier. Das, was hier passiert, ist nicht hibbelig und nicht anstrengend und gleichzeitig ist es nicht aufdringlich und elektronisch. All das waren Brenner (Ken) und Janzen (Von Spar) auf den letzten 4 Alben dieses „Nebenprojekts“ ja auch schon und wenn sie da stehengeblieben wären, müsste diese Band sich ja nicht auflösen.

„Boldstriker“ ist das Album mit dem die 2-Mann-Band bis jetzt am wenigsten aus der Reihe aber am meisten aus ihrer Bandtradition tanzt. Alles ist nämlich irgendwie entspannt. Es gibt echte Songs mit sinnvollen, wenn auch schwierig zu verstehenden Texten. Seltsamerweise fassen sie ihre Bandgeschichte auf diese Weise aber auch zusammen. Die Entwicklung ging ja immer mehr in Richtung Nachvollziehbarkeit, aber bis jetzt auch immer in Richtung Electronika. Die hört man hier nur an wenigen Stellen. Der 2. Teil des genialen Snowwhite ist so eine. Nachdem die erste Hälfte des Songs vom Beat getragen ist, der unglaublich druckvoll die Klangfetzen vor sich her treibt, die Brenner in Massen in den Song einbaut, kommt ein kleiner Break. Dass aus dem Song fast eine 4-to-the-Floor –Nummer werden könnte, wäre auf jedem anderen Album undenkbar, passt hier aber perfekt hinein.

Genauso wie die Gastmusiker hier hinein passen: So viele davon gab es auf einem UiP-Album nämlich noch nie und neben dem Klavier das Wolke-Pianist Bene Filleböck und dem Bass, den auf einigen Tracks des Albums ihr Produzent Guido Lucas übernahm, kam selbst an der Gitarre auf „Oh Beo, Where Art Thou?“ ein Gastmusiker, nämlich Johannes Stankowski , zu Worte und diese Worte sind mechanisch ohne Distanz zum Hörer aufzubauen. Somit ist das Beste aus der Auflösung des ehemals ziemlich festen Bandgefüges gemacht worden. Jedes Instrument, dass nicht von Brenner und Janzen gespielt wurde, ergänzt den Sound, der aber auch bei Songs, bei dem man nur die beiden Bandmitglieder hört, nie unausgereift daherkommt.

Man kann „Boldstriker“ also als gelungenes Zeugnis einer harmonischen Trennung bezeichnen, denn mit diesem Album ist tatsächlich alles gesagt. Nach diesem letzten Schritt zur tatsächlichen Auflösung des Sounds, bei dem sich der Vergleich mit Sonic Youth weniger als je zuvor aufdrängt, freut man sich auf das, was hier noch entstehen kann, wenn das Nachfolgeprojekt, was auch immer da kommt, loslegt. Bis dahin hat man aber erstmal ein Album, das einen Schwebezustand sowohl leicht als auch interessant und verdreht beschreibt. Die bedrohlichen Momente wiegen dabei die euphorischen aus und es entsteht ein Gleichgewicht, das sehr selten ist bei dieser Art von Musik, die immer noch weit ab des Normalen spielt.

8/10 Punkte


erstellt von Leon.

Sonntag, 25. September 2011

Attacke (Editorial)

Hallo Leser,

das Editorial kommt jetzt mal Mitte des Monats, ist ein bisschen unter den Tisch gefallen. Es gibt eigentlich auch nur 2 Sachen zu erzählen:

1. Anfang des Monats hatten wir für 3 Tage jeweils über 1000 Zugriffe aus den USA. So if you are reading this, just stop it!
2. Es kommen bald mal wieder Beiträge zur argentinischen Rockmusik... die werden dann aber eher meine Favoriten aus den jeweiligen Epochen behandeln als einfach alles abzudecken. Darüber muss man dann eher mal ein Buch schreiben. Mal sehen.

Hier dann noch die neuen Reviews der letzten Zeit:

Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung - Zurück zur Natur: 8/10
Tufu - Häßlon: 7/10 Punkte
YOB - Atma: 7/10 Punkte
Astronautalis - This Is Our Science: 7/10 Punkte
Neon Indian - Era Extraña: 7/10 Punkte
Brenk - Gumbo 2: Pretty Ugly: 8/10 Punkte

Daneben wird die Karteikarte "Das Jahr '10" bald wohl zum Sammelpunkt für alles, was wir jahresüberblickstechnisch bis jetzt gemacht haben. Mehr ist eigentlich nicht vorgenommen bis jetzt und bei meinem momentanen Schulstress wird sich auch erstmal nichts mehr vorgenommen.

Viel Spass also beim Weiterlesen,
Leon.

Donnerstag, 22. September 2011

Brenk - Gumbo 2: Pretty Ugly (Review)

Es kommt äußerst selten vor, dass Größen der US-Rapszene Akteuren aus dem deutschsprachigen Raum Props geben. Jemand der trotzdem das Wohlwollen von u.a. DJ Premier und Guilty Simpson hinter sich weiß, ist der aus Wien stammende Produzent Brenk (aka Brenk Sinatra), der nun sein neues Beattape "Gumbo 2 : Pretty Ugly" veröffentlicht, auf das er 23 Instrumentals gepackt hat, die nie länger als 2 1/2 Minuten dauern.

Wenn man relativ klassische Hip-Hop-Beats produzieren will, ist es heute nicht mehr einfach dennoch aus der Masse herauszuragen. Brenk schafft dies trotzdem dank seines hervorragenden Gespürs für Beats und dem Einsetzen der passenden Elemente. Immer wieder hört man dezente aber zielgerichtete Synthies, die die Musik klassisch aber trotzdem frisch und neu wirken lassen. Dazu noch die stets knackigen, nie zu verstaubt oder zu modern klingenden aber immer passenden Drums, die das Kopfnicken garantieren. Garniert mit einer guten Auswahl an Soul-, Rap-, Funk- und Rocksamples und fertig ist ein Album, auf dem zwar nichts grundsätzlich Neues passiert, das aber trotzdem so zeitlos und gleichzeitig aktuell klingt wie kaum ein andere Veröffentlichung der letzten Zeit.

Das Spektrum an Tracks reicht dabei von ruhigem, entspanntem Stoff wie "Whereva", bei dem man einfach nur vom Sample getragen in die Sonne schweben möchte, über das wie für dunkle U-Bahnschächte produzierte "Nite Ridah 2K11" zu, schlicht gesagt, echten Bangern wie "Wolves 2 (Still Hungry)", zu denen man wunderbar auf dicke Hose machen und die Nackenmuskulatur beanspuchen kann.

Trotz der Stimungs- und Samplevielfalt, hat man es bei "Gumbo 2: Pretty Ugly" mit einer durchweg homogenen Platte zu tun, der jeder, der etwas für Hip-Hop-Beats übrig hat, seinen Ohren gönnen sollte.

8/10 Punkte




In voller Länge anhören kann man sich das gute Stück übrigens bei Bandcamp.


erstellt von Markus.

Dienstag, 20. September 2011

Neon Indian - Era Extraña (Review)

Es brauchte nur die 2-minütige Passage vom, an Hudson Mohawkes "Octan" von der "Satin Panthers" EP erinnernden, Opener über den Beginn des 2. Songs, bis zum Eintritt der Hook, um zu erkennen, dass Alan Palomo immer noch eins wunderbar kann: eingängige, jugendlich klingende Electropop-Songs schreiben. Mit "Polish Girl" hat man den ersten Höhepunkt früh entdeckt, der gleichzeitig auch schon die wichtigsten Veränderungen zum Vorgänger "Psychic Chasms" aufzeigt.

Im Prinzip macht Neon Indian nichts bedeutend anderes als vor 2 Jahren, doch der Sound der Platte ist im Vergleich zu früher ein anderer. "Era Extraña" klingt um einiges weniger schrill und grell leuchtend, dafür aber homogener und auch etwas tiefer, zu dem wurde auch das Shoegaze-Element noch etwas weiter verstärkt. So kann man feststellen, dass die beiden Alben des Amerikaners jeweils ihren eigenen Klang besitzen, der es auch Außenstehenden ermöglichen sollte, Neon Indian Tracks zeitmäßig einzuordnen. Sehr gute, spaßige Popsongs kann er wie anfangs erwähnt immer noch schreiben, allerdings sind jetzt auch ernsthafte Instrumentalstücke möglich, wie "Heart: Release" zeigt, das aufgrund seiner Atmosphäre an Künstler wie Mondkopf erinnert. Ein Stück, das ich vor der Veröffentlichung nicht von ihm erwartet hätte.

Auch wenn der Soundentwurf von Neon Indian eigenständig klingt, so werden beim Hören der Platte immer wieder Assoziationen zu anderen Acts geweckt. So klingt "Heart: Decay" wie eine extrovertierte Version eines Boards Of Canada Songs, "The Blindside Kiss" weckt Erinnerungen an zahlreiche Shoegaze-Bands, "Arcade Blues" lehnt sich mit seinem verzerrten Synthie in der Hook stark an den Titeltrack des 2009er Albums an, "Hex Girlfriend" erinnert mich an einen Echt-Song und anderen 90er-Jahre-Gitarrenpop und öfters findet man Ähnlichkeiten zu anderen Chillwave-Acts wie Millionyoung und Dunian. Mit den anderen 2 bekannten Vertretern des Chillwave Hypes, Washed Out und Toro Y Moi, die sich auf ihren diesjährigen Alben mehr an Soft-, Dream- und Indiepop orientierten, hat "Era Extraña" allerdings nicht mehr viel zu tun.

Neben diesen ganzen Stellen, die auf andere Künstler verweisen, hat die LP auch definitiv ihre eigenen großen Momente. Neben den bereits erwähnten "Polish Girl", "Heart: Release" und "The Blindside Kiss" ist das vor allem das großartige "Halogen (I Could Be a Shadow)" in dem Alan Palomo erneut beweißt, dass er ein Händchen für jugendlich anmutenden, mitreißenden catchy Electropop hat. Die einzigen Dinge, die "Era Extraña" davon abhalten eine wirklich herausragende Veröffentlichung zu sein, ist der Zustand, dass der ein oder andere Track "leider" nicht mehr als solide ist und nicht wirklich hängenbleibt und dass das Ganze auf "Psychic Chasms" noch eine Spur frischer und kurzweiliger wirkte. Ein zweifellos gutes Album ist es aber dennoch.

7/10 Punkte

Neon Indian "Polish Girl" from Dot & Effects on Vimeo.




erstellt von Markus.

Sonntag, 18. September 2011

Astronautalis – This Is Our Science (Review)

Charles Andrew Bothwell müsste eigentlich Franzose sein so sehr wie sich seine Musik anhört wie ein vertonter Jules Verne-Roman. Er könnte auch irgendwo in der Nähe von Nashville aufgewachsen sein und sich dann nach Los Angeles begeben haben um Beck nachzueifern. Tatsächlich kommt Bothwell, der mit „This Is Our Science“ hier sein 4. Album als Astronautalis vorlegt, aber aus der Großstadt Jacksonville in Florida – nur so als Randnotiz.

Astronautalis ist nämlich sowieso schon längst abgehoben und trauert jetzt mit seiner Band aus der Vogelperspektive seiner Zeit auf der Erde nach. Dazu entwickelt er einen ziemlich eigenen Mix aus HipHop, Südstaaten-Folk, Elektronika und übergroßer Popgeste, die auf der Erde auch gar keinen Platz finden würde. Das Ganze passiert auf ganz unterschiedliche Arten, was auch an der Stimme liegt, die sich von auf der ganzen Platte extrem wandelbar zeigt. Vor der Aufnahme vom indisch anmutenden „Holy Water“ war wahrscheinlich die Aufnahme von viel rauchigem Whiskey nötig, wohingegen vor dem kleinen Alternative Country-Ausflug „Measure The Globe“ eine Gesangsstunde von Tegan Quinn gestanden haben könnte.

Die Tegan and Sara-Hälfte leiht ihre Stimme nämlich einem Song und „Contrails“ wird dadurch zu einem der stärksten Songs der Platte. Denn zusammen schaffen es die beiden den Song trotz des gewichtigen Refrains interessant zu bleiben. Das funktioniert nämlich nicht immer, da Songs wie „Lift The Curse“ weit über das Ziel hinausschießen in ihrem Pomp. Eigentlich trifft das sogar für andere starke Songs zu wie den Opener „The River, The Woods“, aber die Galle, die hier aus Astronautalis sprüht und die Musik, die an den Post-Rock-beeinflussten Stil von Casper erinnert. Die Parallelen zu XOXO sind sowieso leicht zu ziehen, wobei Astronautalis aber leider schlechter abschneidet, da die Gesamtstimmung der Platte viel zu sprunghaft ist und einige Stile, die er einbringt einfach nicht passen wollen.

So stehen langweilige Indie-Pop-Liedchen hier neben astreinen modernen HipHop-Tracks, die mal an Casper, mal an Ghostpoet und mal an Rhymesayers-Rapper erinnern. Das kann er auch nicht mit seinen Geschichten rausreißen, die sich in jedem Genre behaupten könnten und das oft super eingesetzte Klavier sorgt eben auch für die Over The Top-Momente. Typischer Fall von überambitioniertem Künstler also…

7/10 Punkte


erstellt von Leon.

Freitag, 16. September 2011

Newsflash 16.09.2011

Nachdem beim letzten Mal Leon für mich einsprang, gibt es den wöchentlichen Newsflash diesmal wieder von mir. Da erfreut es mich natürlich auch, das es mal wieder eine Menge gelungener musikalischer Momente gibt, die ich an dieser Stelle zusammentragen konnte.

Zu beginn gibt es Neues von einem Herren, der mich letztes Jahr schwer begeisterte, Nathan Williams. Zusammen mit seiner Band als Wavves bekannt und in diesem Fall unterstützt von Fucked Up, hat er für seine am 27. September erscheinende EP "Life Sux" den Song "Destroy" aufgenommen, der nun vorab der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde. Der erste Teil des Stücks erhöht meine Vorfreude auf die Veröffentlichung, allerdings missfällt mir der Growl(ähnlichen)-Vocal-Part. Doch hört selbst.




Und wir machen weiter mit Vorab-Auskoppelungen aus bald erscheinenden Alben. So haben auch, die von unserem Blog gern gehörten, Kasabian eine neue Platte in den Startlöchern, deren Veröffentlichung an diesem Freitag statt findet. Mit "Days Are Forgotten" gibt es nun eine weitere Single samt Video für Augen und Ohren. An die Hitqualitäten von Songs wie "Underdog" und "Reason Is Treason" kommt es zwar noch nicht heran, doch mal schauen was "Velociraptor!" noch so bereithält.




Um einiges mehr sagt mir da die neue Single von Beirut zu. Zum schönen und beschwingten "Santa Fe", vom Ende August erscheinenden "The Rip Tide", gibt nun auch ein Video, welches ihr euch nachfolgend anschauen könnt.

Beirut - Santa Fe from Sunset Television on Vimeo.




Vom zum Schunkeln einladenden Indie Folk zu tanzbaren Electrosounds. Die maßgeblich am Electrohype im letzten Jahrzehnt in der Indieszene beteiligten Justice werden am 25.10. ihr neues Werk "Audio, Video, Disco" in die Läden stellen lassen. Nun gibt es einen weiteren Track vorab zu hören. Der ist zwar nicht schlecht und klingt auch nicht wie ein Abklatsch des Materials auf "Cross", ist aber auch noch ein ganzes Stück von vergangenen Glanztaten entfernt.




Und ein weiterer großer Genre-Sprung: von französichen Clubsounds zu Balearic Pop aus Schweden. Einer meiner Lieblingsacts, der noch keine LP herausgebracht hat, wird diese persönliche Einordnung in diesem Herbst beseitigen. Nicht weil sie die Qualität ihres Outputs verringern, sondern weil Marcus Joons und Daniel Tjäder, alias Korallreven am 15. November endlich ihre erste Langspielplatte namens "An Album By Korallreven" veröffentlichen werden. Bevor das passiert liefert das Duo aber einen weiteren tollen Song ab, den sie "As Young As Yesterday" getauft haben. Das gute Stück kann man sich kostenlos bei Gorilla Vs. Bear auf die eigene Festplatte kopieren. Zudem findet man hier ein neues Mixtape der Skandinavier, ebenfalls kostenlos zum Download bereitstehend.

Und nochmal ein Genre-Sprung: von den verträumten Klängen Korallrevens zu tanzbarem, Dubstep beeinflusstem Sound aus Deutschland. Robot Koch wird am 7.10. das von mir freudig erwartete Album "The Other Side" veröffentlichen. Grund für die Vorfreude ist das vielversprechende Snippet und das tolle, in Zusammenarbeit mit John LaMonica entstandene "Heal", das ihr euch nachfolgend anhören und anschauen können.




Auch von Gold Panda wird man in diesem Oktober neues zu hören bekommen. Am 31. wird er über !K7 sein Beitrag zur DJ-Kicks-Compilation-Reihe erscheinen, die u.a. Tracks von ihm persönlich, aber auch von Zomby und Jan Jelinek beinhalten wird.

Nun noch zu zwei sicherlich nicht ganz uninteressanten Streamingangeboten. Der Schwede Jens Lekman hat seine am 23. September erscheinende EP "An Argument With Myself" jetzt bei Soundcloud vorab der Öffentlichkeit bereit gestellt.

Jens Lekman - An Argument With Myself by DOJAGSC


Ähnliches haben dEUS getan, die das ab diesem Freitag erhältliche "Keep You Close" ebenfalls vor der Veröffentlichung als Stream ins Netz gestellt haben (lassen).

dEUS - Keep You Close (2011) by dEUSbe


Zu guter Letzt möchte ich euch noch die Tour einer Band ans Herz legen, deren Töne mir dank ihres warmen Klangs und der angenehmen Atmosphäre schnell zu gefallen wussten. Die Rede ist vom Trio The Legendary Lightness, von deren musikalischer Qualität ihr euch im Video unter den Live-Terminen überzeugen könnt.

08.10. Lausanne - Le Romandie
10.10. Dresden - Beatpol
11.10. München - Südstadt
12.10. Stuttgart - Cafe Galao
13.10. Offenbach - Hafen 2
14.10. Saarbrücken - Sparte 4
16.10. Haldern-Rees - Haldern Pop Bar
17.10. Berlin - Schokoladen
18.10. Hamburg - Astra Stube
19.10. Leipzig - tba.
21.10. Winterthur - Kraftfeld

Montag, 12. September 2011

Newsflash 12.09.2011

Wie ihr beim Lesen noch merken werdet, ist diesmal nicht Markus für die News verantwortlich, sondern ich, Leon. Bis auf einen Tag Verzögerung, weil ich bis jetzt nicht viel Erfahrung mit der Newsrecherche hatte, wird es euch hoffentlich aber nur am Schreibstil und nicht an der Qualität der Nachrichten auffallen.


Die erste Nachricht dieser News ist fast schon charakteristisch für dieses Jahr: Ein bärtiger Folkbarde bringt ein neues Album raus. Diesmal ist es Will Oldham, der am 31. Oktober sein bereits 12. Album unter dem Namen Bonnie „Prince“ Billy über Domino unters Volk bringt. Die Platte wird „Wolfroy Comes To Town“ heißen und folgende Titel enthalten:

No Match
New Whaling
Time To Be Clear
New Tibet
Black Captain
Cows
There Will Be Spring
Quail and Dumplings
We Are Unhappy
Night Noises


Eine weitere Ankündigung kommt aus einem ganz anderen Genre, das derzeit genau so blüht wie die vorhin erwähnte Szene. Es geht um instrumentalen HipHop und um eine Kollaboration zwischen Hulk Hodn und Hubert Davis. Das 23 Songs starke Beatsammelsorium, das die Herren „Kaseta“ getauft haben wird ab 14.10 verfügbar sein – ein kleines Snippet ist aber jetzt schon zum Anhören bereit.




Bereits erschienen ist das 2. Album der Drums. Wer ihr 2. Album „Portamento“ auch live mal erleben will, bekommt dazu die Möglichkeit, wenn er ganz im Norden, ganz im Süden oder ganz im Westen Deutschlands wohnt. Alle anderen müssen sich wohl noch ein bisschen gedulden um den Hype des letzten Jahres mal hautnah erleben zu können.

20.11. München - Ampere
22.11. Hamburg - Uebel & Gefährlich
23.11. Köln - Gebäude 9


„Codes And Keys“ von Death Cab For Cutie folgte schon eine große Tour bei der man der Band dann neuerdings auch mal bei der Fummelei an Synthesizern zusehen darf. Wer sich das nicht entgehen lassen will, kriegt im November noch einmal an 2 Tagen die Chance die Band zu sehen:

11. + 12.11. Weissenhäuser Strand - Rolling Stone Weekender
13.11. Köln - E-Werk


Ähnlich verehrt wie Death Cab werden in der amerikanischen Indie-Szene nur wenige Band. Aber eine davon ist bestimmt Wilco. Die spielen jetzt schon seit 17 Jahren zusammen aber das Video zu „Born Alone“ aus ihrem neuen Album „The Whole Love“ hätten sie auch in ihren Anfangstagen schon hinbekommen. Seht selbst:




Neue Videos kommen außerdem einerseits von den Mathrockern Battles, die in ihrem Video zu „My Machine“ die Gefahr thematisieren, die von Rolltreppen ausgeht und von den Black Lips, die in ihrem Video zu „Family Tree“ die übliche Freakshow zwischen gefakter Kreuzigung, homoerotischen Zungenküßen und Papierschnipseln abziehen. Das extravagante kann man ja auch jemandem anderen überlassen.






“Audioakt”: so heißt das neue Konstrukt, in das die beiden Labels Staatsakt (Chuckamuck, Locas In Love) und Audiolith (Frittenbude, Egotronic) übergehen sollen. Die erste Platte die über das neue Label jetzt erscheint, ist gleich ein Paukenschlag. So veröffentlichen Mediengruppe Telekommander am 23.09. dort ihr 4. Und letztes Album „Elite der Nächstenliebe“.
Die dazu gehörige Tour sieht folgendermaßen aus:

02.10.2011 München, Rage Against Abschiebung
13.10.2011 Hannover, Cafe Glocksee
14.10.2011 Rostock, Stubnitz
15.10.2011 Leipzig, Werk 2
16.10.2011 Jena, Rosenkeller
17.10.2011 Würzburg, Cafe Cairo
18.10.2011 Bayreuth, Glashaus
19.10.2011 Nürnberg, Stereo
20.10.2011 Wiesbaden, Schlachthof
21.10.2011 Saarbrücken, Garage
22.10.2011 Freiburg, Atlantik
24.10.2011 Augsburg, Schwarzes Schaf
25.10.2011 Heidelberg, Häll
26.10.2011 Trier, Grüne Rackete
27.10.2011 Köln, Gebäude 9
28.10.2011 Essen, tba
29.10.2011 Hamburg, Hafenklang


Der musikalischen Teil dieser News wird beendet mit einem Gratis-Download. Auf der Internetseite der Experimental Rocker Deerhoof kann man sich nämlich seit kurzem ein 12 Stücke langes Live-Album namens 99% Upset Feeling herunterladen.


Jetzt noch die weltbewegendste Meldung überhaupt: Odd Future goes Fernsehen. Die Wolf Gang wird in Kürze ihre eigene Reality Show auf dem Programm Adult Swim bekommen. Man kann hoffen, dass da was Spannendes bei raus kommt, sicher ist aber nichts.


Ganz am Ende noch Glückwünsche an PJ Harvey, die für ihr Album “Let England Shake” den Mercury Prize bekam und somit die erste Künstlerin ist, die diesen 2 mal erkämpfen konnte.

Donnerstag, 8. September 2011

Alben des Monats: August 2011

Es läuft und läuft und läuft und läuft und läuft und läuft und läuft und läuft...

Leon:

Beck – Odelay

Die Platte, die jeder schon immer gemacht haben wollte, der schon mal ein versucht hat ein Sample in seine Musik zu integrieren. Denn so spielerisch wie Beck ist das einfügen völlig abstruser Soundschnipsel in seine Musik, die es trotzdem schafft mit dem Pop zu liebäugeln, noch niemandem gelungen. Viele haben es auch nicht probiert. Und wie Beck, Country und HipHop auf einen Nenner zu bringen, fällt auch nur Leuten ein, die dieses Album vergöttern.


The Kinks – Arthur (Or The Decline And Fall Of The British Empire)

Wieder die Kinks, diesmal ein Jahr früher als noch im März, wo an dieser Stelle Lola Versus Powerman And The Moneygoround stand. Und wieder gibt es ein Konzept, das dieses Mal jedoch deutlich hochtrabender gleich den Aufstieg und den Untergang des britischen Weltreiches statt die unmenschliche Musikindustrie beschreibt. Genauso wie das Thema ist auch die Musik viel pompöser geworden. Überall wird über den Folk/Rock der Kinks eine Lage aus Blas- und Streichinstrumente gelegt, dass man sich fragt wie diese Band das überhaupt bezahlen konnte. Wie sie dabei nie peinlich werden konnten, fragt man sich sowieso. Aber die Antwort folgt direkt: Weil sie sich gleichzeitig auch in ihrer Heimat, der Rockmusik, einen deutlich psychedelischeren Anstrich gegönnt haben, der ohne die Orchesterstimmung einfach zu sehr nach den vielen anderen Bands geklungen hätte, die damals so klangen. Auf die Songs wurde sowieso geachtet: Da sind gibt es erst den perfekten Popsong „Drivin‘“ und kurz darauf den Jam „Australia“ und man kommt bei all der Gesellschaftskritik, die alles zusammenhält, gar nicht mit wie unterschiedlich die Songs eigentlich ausgerichtet sind.


Markus:


Dunian - Dunian EP

In der Zeit, wo musikalische Grenzen immer weiter verschwimmen ist es schwer jemanden wie Dunian einzuordnen. Er bedient sich bei vielen aktuellen elektronischen Stilen und kreiert einen Mix aus Wonky, Chillwave, Dubstep und Synthpop der an Teebs und Washed Out erinnert und auf jeden Fall ein angenehmes und kurzweiliges Hörvergnügen darstellt.


Hulk Hodn & Twit One - Hi-Hat Club Vo. 1 - Testiculo Y Uno

Wer meine Beitrag zum unserem kleinen Halbjahresspecial gelesen hat, dem dürfte auf fallen, dass ich derzeit ziemlich gerne instrumentalen Hip Hop höre. In Deutschland bedeutet das, dass man an einer Instutition nur schwer vorbei kommt; dem Hi-Hat Club. Für den ersten Teil dieser Reihe waren Twit One und Hulk Hodn. Während Letzterer es auf der 2. Albumhälfte recht traditionell und beatfixiert zugehen lässt, liefert Twit One wie auch auf seinem diesjährigen Soloalbum tollen Soundcollagen die durch eine hervorragende Samplewahl und viel Soul bestechen.


Suff Daddy - Hi-Hat Club Vol. 2 - Suff Draft

Für den 2. Teil der Reihe war dann der Berliner Suff Daddy verantwortlich, der damit eine wirklich gelungene Werkschau ablieferte und vom durch aggressive Cuts ergänzten Banger bis zum entspannten, leicht melanchloischem Beat jede Menge gelungene Instrumentals ablieferte. Nicht viele Produzenten beherrschen es so gut ihre Produktionen mit Vocal-Cuts zu bereichern.

Dienstag, 6. September 2011

Halbjahresrückblick 2011 - Leon

Top5:

1. The UV Race – Homo (hier)
2. BRAIDS – Native Speaker
3. Low – C‘mon
4. Chuckamuck – Wild For Adevnture
5. Portugal. The Man – In The Mountain In The Cloud


Meine Empfelungen:

Pontiak – Comecrudos

Wenn man seine Band Pontiak nennt, ist Musik übers Autofahren ja fast schon unvermeidbar. Und wenn so ein Ergebnis wie Comecrudos dabei herauskommt, wünscht man sich gleich noch viel mehr dieser Landschaft-Soundtracks. Die EP, die eigentlich nur einen Song enthält, der in 4 Teile aufgeteilt ist, enthält einige der experimentellsten Momente der Bandgeschichte neben dem Dunkelfolk, der auch in einigen Momenten der Vorgänger schon durchblitzte. Obwohl die Musik teilweise durch ein dröhnendes Orchester erschlägt und sich in anderen Momenten mit der Akustikgitarre (Verzerrung war tabu) anschmeichelt, bleibt sie immer nachvollziehbar und der übermenschengroße Sound gibt einen nahen Eindruck von den Weiten der texanischen Straßen.


Pure X – Pleasure

In die Exstase spielt sich bei dieser Band, die früher noch Pure Ecstasy hieß, keiner. Der Albumtitel ist aber gerechtfertigt, da „Pleasure“ wirklich befriedigend ist. Trotz der noisigen Gitarren schaffen sie es nämlich immer anschmiegsam zu bleiben und so eine Atmosphäre zu schaffen bein der sowohl Dreampop als auch die Anfänge von Shoegaze, also My Bloody Valentine und The Jesus And Mary Chain, eine Rolle spielen. Dabei sind die verhallten Texte immer eher mantraartig und die Drums ultrazurückhaltend, während die Gitarre ihre kleinen Melodien auskramt. Struktur sucht man in den also Songs vergeben. Genauso wie Abwechslung, was aber keine große Rolle spielt bei einem Album das sowieso nur fürs Entspannen gut sein wird.


Young Circles – Jungle Habits

Wenn sich viele Menschen mit ADS zusammentun und anfangen Schlaftabletten zu nehmen, dann kommt ein Album wie Jungle Habits raus. Die Amerikaner Young Circles bewegen sich dabei zwischen Indie, Elektronika, Dub, Folk und Pop-Melodien. Die gedrosselte Geschwindigkeit und der minimalistische Ansatz der Songs erinnert an Radiohead, wobei die Songs trotzdem tanzbar bleiben wie auf einer Kasabian-Platte. Was dieses Album aber so besonders macht ist die Entwicklung, die die Songs durchlaufen. Was mit einer Miniaturmelodie und Tribal Drums anfängt, wird hier mithilfe von Synthies, die auch mal Bock haben ordentlich zu knarzen, einer Vielzahl von Effekten (auch auf der Stimme), zuckrigen Gesangsmelodien und ab und zu auch richtigen Instrumenten aufgebaut – Langeweile hat also nicht den Hauch einer Chance aufzukommen.


Projekt Gummizelle – Kannste jeden fragen

Irgendwas ist anders hier… Die Pizza zum Frühstück ist aufgegessen und es wird oldschoolig mit Polaroids geschwenkt. Soweit hat sich also nicht viel verändert, aber diese dunklen Beats, die mit dem souligen Ton der Vorgänger-LP so gar nichts zu tun haben, geben den Tracks wie „Klar im Kopf“ oder „Club Mate“ eine für PG komplett ungewohnte Atmosphäre vor. Aber auch die Bilder, die jetzt ernster sind (der Kettenraucher, der nach Lichtblicken sucht in „Wenn ich renn“), waren nicht in dieser Konzentration zu erwarten. Das verbunden mit dem Backpacker-Sound, den sie atmen, macht „Kannste jeden fragen“ zu einem abwechslungsreichen und dabei spannenden Album.


The UV Race – Homo

Manchmal geht Heldenverehrung zu weit, aber wenn die Helden The Velvet Underground heißen, dann ist auch schon eine Kopie hörenswert. Und weil The UV Race dann auch noch viel mehr in der Jetztzeit beheimatet sind als normale Retrobands und neben VU auch dem Krautrock der 70er huldigen, führt an ihrem 2. Album „Homo“ nichts vorbei, wenn man auf eine saubere Produktion auch mal verzichten kann. Gerade die Momente wie das durcheinandergeplapperte „Inner North“ kriegen die Australier dabei so rotzig, dissonant und trotzdem irgendwie entspannt nach Hause, dass man sich mehr Ausraster dieser Form wünscht. Aber solange die Songs, die rauskommen, wenn sie mit ihrer Musik eigentlich gar nicht abschrecken wollen, also z.B. die Ballade „Always Late“, so klingen, kann man ihnen gar keine Vorwürfe machen.

Sonntag, 4. September 2011

Newsflash 4.9.2011

Wie auch den letzten Newsflash, können wir diesen mit dem Werken großzügiger Musiker beginnen. Die 2 deutschen MCs Marcello und Absztrakkt haben sich zusammengeschlossen um eine free EP zu veröffentlichen. Das Stück heißt "Ein Fenster zur Straße" und kann hier kostenlos runtergeladen werden. Wer noch ein paar Instrumentals dazu haben und die Künstler unterstützen möchte, kann die um 5 Tracks erweitere Veröffentlichng auf Marcellos Bandcamp-Seite für den Mindestepreis von 1€ (oder mehr) auf seine Festplatte ziehen.



Auch Wavves werden demnächst eine EP veröffentlichen. Das 5 Songs umfassende und "Life Sux" betitelte Werk wird ab dem 20. September erhältlich sein. Den ersten Song names "I Wanna Meet Dave Grohl" kann man nun bereits vorab hören und das gute Stück hier downloaden.




Und auch einer meiner Lieblings Disco/Synthpop-Acts sendet nach langer Zeit der Ruhe wieder ein Lebenszeichen. Glass Candy veröffentlichen eine neue Single, welche den Namen "Warm in the Winter" trägt. Das ganze wird demnächst auf Vinyl erscheinen, kann allerdings jetzt schon kostenpflichtig auf die heimische Festplatte kopiert werden. Nachfolgend könnt ihr euch die Single samt der zugehörigen B-Seite "Beautiful Object" anhören.






Noch ein Duo bei dem ich schon lange gespannt auf neues Material warte, ist Korallreven. Die haben nun endlich einen festen Termin für ihr lang ersehntes Debutalbum: der 15. November. Um das zu feiern und die Wartezeit zu verkürzen haben die 2 Jungs auch gleich noch ein kleines Mixtape ins Netz gestellt, welches eigene Tracks und Remixes von u.a. The Velvet Underground, aber auch Britney Spears enthält. Wer Interesse hat, kann sich das gute Stück, aber auch die einzelnen Tracks hier runterladen. Nachfolgend der Stream zum Mixtape.

Korallreven - A Dream Within A Dream by The Line Of Best Fit


Und auch Noel Gallagher steht noch vor der Veröffentlichung seiner LP, zeigt aber nun einen weiteren Song der Öffentlichkeit. "If I Had A Gun" wird auch auf dem, zusammen mit den High Flying Birds aufgenommene, am 14. Oktober erscheinenden Album "Noel Gallagher's High Flying Birds" zu hören sein.

Noel Gallagher - If I had a gun by Vss Music


Die nächste Band, die demnächst neues Material unter die Fans bringt, ist TV On The Radio. Die Brooklyner werden am 6. September eine Live EP namens "World Cafe Live" mit folgender Playlist veröffentlichen:
01. Caffeinated Consciousness
02. Will Do
03. Red Dress
04. Province (CD and 12” vinyl only)
05. Repetition

Auch visuell hat die Band etwas neues veröffentlicht. Das Video zu "Second Song" könnt ihr euch nachfolgend anschauen.

TV On The Radio 'Second Song' from Agile Films on Vimeo.



Zu guter letzt nochmal ein Video. Diesmal von The Drums, einer der großen Hypes des letzten Jahres die nun am 9. September ihre neue Platte "Portamento" in die Läden stellen lassen. Nun gibt es den zweiten vorab veröffentlichten Song, "What You were" auf die Augen und Ohren.

Donnerstag, 1. September 2011

Halbjahresrückblick 2011 - Markus

Abseits der großen Namen, die man ohnehin auf dem Schirm hat und den Künstlern, deren Werke auf unserem Blog schon ausführlicher besprochen wurden, gibt es natürlich immer einige Veröffentlichungen die unverdienter Weise leider nur ein Schattendasein führen oder denen man aufgrund ihrer Qualität einfach noch mal eine Plattform geben möchte. Solche Platten aus den letzten 8 Monaten wollen wir euch bei diesem diesem Special einmal kurz vorstellen und zum Abschluss gibt es unsere bisherige Top 5 aus 2011, samt Verlinkung zu den vorhandenen Rezensionen.

Twit One - Stepping Stones

Dass Twit One ein hervorragender Beatbastler ist, hat u.a. schon zusammen mit Hulk Hodn auf der ersten Ausgabe des Hi-Hat Clubs bewiesen und wer durch diese oder andere Veröffentlichungen, an denen er beteiligt war, eine positiven Eindruck von ihm bekommen hat, wird diesen durch seine erste Solo-LP bestätigt sehen. Auch auf "Stepping Stones" zeigt der junge Producer sein sehr gutes Gespür für Samples, Soul und Atmosphäre, was dazu führt, dass die Platte ein wirklich schönes Hörerlebnis bietet, dessen einziger Makel darin liegt, dass die Tracks, besonders die Beat-betonten, ruhig etwas länger sein könnten.

Knowsum - The Most Awkward

Auch der junge Produzent Knowsum hat dieses Jahr ein Beattape veröffentlicht und das so gar kostenlos. Wie auch bei Twit One sind Soulsamples ein bestimmender Faktor, auf Grundlage dessen Knowsum 37 kurze Instrumentales gebastelt hat die stets fröhlich, aber auch entspannt, mit viel Popappeal die Ohren des Hörers umschmeicheln. Obwohl es stellenweise etwas zu cheasy geraten ist und der Musik etwas mehr Abwechslung gut tun würde, ist es ein wirklich schönes Album.

Hudson Mohawke - Satin Panthers

Und noch ein instrumentales Werk, diesmal eine EP vom Briten Hudson Mohawke der auf "Satin Panthers" 5 Tracks gepackt hat, die zwischen Hip Hop, Dubstep, und diversen Synthiesounds hin und her springen. Die Beats gehen sofort ins Ohr und überzeugen durch ihre klangliche Vielfalt So leitet das durch flirrende Synths, die an 8-Bit Sounds erinnern, geprägte "Octan" die EP ein und wird dann nach 2 Minuten vom großartigen Bassmonster "Thunder Bay" abgelöst wird, welches einfach nur einen Heidenspaß macht. Bis auf das eher überflüssige "Cbat" können auch die restlichen Stücke überzeugen, so dass "Satin Panthers" ein angenehm kurzweiliges, musikalisches Vergnügen darstellt.

4Trackboy & Echomann - MMX

Schon Wieder Twit One. Der Mann der bereits für das tolle "Stepping Stones" verantwortlich war, sorgte zusammen mit dem Retrogott, dem MC von Huss und Hodn, für einen weiteren musikalischen Höhepunkt des bisherigen Jahres. Sehr entspannte und soulige Oldschoolbeats zusammen mit klassischen Retrogott-Raps, angefüllt mit intelligenten Wortspielen und Punchlines in Richtung Kommerzrap. Ein relativ simples Rezept, welches aber, dank der tollen Instrumentals und Zeilen wie "Du spielst mit den Worten und verlierst jedes Mal", ziemlich gut funktioniert.

The Midnight Eez - The Midnight Eez

Und zum Schluss gibt es erneut ein Album, gefüllt mit Hip Hop Beats. In diesem Fall stammen die Protagonisten nicht aus Deutschland oder dem UK, sondern aus dem Zentrum des Hip Hops, New York. Genau genommen stammt die Platte gar nicht aus 2011, sondern es handelt um sich die Demo eines unbekannten Producerteams, welches diese Mitte der 90er aufgenommen hat. Danach verlor sich das Tape in Büroecken und kam jetzt nach 15 Jahre wieder bei Aufräumarbeiten ans Tageslicht, woraufhin man sich entschied es auf Vinyl zu veröffentlichen. Eine gute Entscheidung, denn das gute Stück stammt nicht nur aus der Zeit, es klingt auch nach Golden Era. Simple Beats, schöne Samples und trockene Drums ohne unnötige moderne Synths und Gimmicks, halt einfach guter Stoff.

Top5 2011:

1. Morlockk Dilemma - Circus Maximus
2. Prinz Pi - Rebell Ohne Grund
3. The Streets - Computers and Blues
4. Casper - XOXO
5. Twit One - Stepping Stones (hier)