Sonntag, 14. November 2010

Saalschutz - Entweder Saalschutz (Review)

Wenn man nach tanzbarem Electropunk mit viel Popappeal sucht, schaut man eigentlich nicht unbedingt Richtung Schweiz. Die Band die mit ihrem mittlerweile dritten Album dabei ist an diesem Zustand langsam etwas zu ändern, heißt Saalschutz. Die besteht aus den zwei Herren DJ Flumroc und M T Dancefloor, die beide aus Zürich stammen, und ist beim geschätzten Audiolith-Label. Dort passt man auch gut hin, da die ebenfalls dort veröffentlichenden Bands wie Juri Gagarin und Der Tante Renate stilistisch sehr nah liegen.

Nachdem ihr letztes Album "Macht's möglich" nun schon 4 Jahre zurückliegt, ist die Veröffentlichung von "Entweder Saalschutz" durch aus angebracht. Ihren typischen Sound und Stil behalten sie auch hier wieder bei. Heißt man bekommt wieder in die Beine gehende Beats, Synthiegeballer und dödelige, dadaistische und lustige Texten, die an z.B. Bonaparte und Supershirt erinnern. Das Ergebnis dieses Mix ist wieder sehr „for-the-dancefloor“ , partybezogen und trashy. Wie man es eigentlich erwartet hat.

So dürften die Saalschutzfans auch wieder ihre Freude an dieser Platte finden. Doch wenn man schon vorher nicht allzu viel mit der Gruppe anfangen konnte, dürfte auch "Entweder Saalschutz" daran nichts ändern. Der Hörer sollte also ein Faible für solche Musik haben.

Ich persönlich habe dies aber nur bedingt. Es ist nicht so, dass Saalschutz schlecht sind, eigentlich können sie sogar richtig gute Songs produzieren, wie auch der Rest auf Audiolith. Auch auf dem neusten Album finde sich um die 4 coole Tracks in denen ihr Konzept wirklich gut aufgeht, insbesondere "Der Widerspruch" und "The Anthem" haben es mir angetan.

Doch das große Problem ist der oftmals übertriebende Trash-Faktor. Dinge wie das Schief-Singen von Zeilen wie "Gib mir bitte deine Hand / ich verliere den Verstand. / Es gibt keinen Halt mehr" sollen wahrscheinlich lustig sein, nerven aber einfach nur. Ebenfalls gegen jeden guten Geschmack ist das Gammblitzboys-Cover "Laserboy Erwacht" in dem es um einen Superhelden geht, der die Menschheit retten soll. Das ganze ist aber nicht lustig sondern einfach nur mies.

Dabei haben sie doch eigentlich das Zeug dazu wie sie in einigen Songs zeigen, doch letztendlich neutralisieren sich hier gute und schlechte Momente, so dass "Entweder Saalschutz" insgesamt einen durchwachsenen bis durchschnittlichen Eindruck hinterlässt. Frei nach dem, von Egotronic zu eigen gemachtem, Motto: "Könnte geil sein, ist es aber nicht".

5/10 Punkte

Alle die sich eine eigene Meinung über "Entweder Saalschutz" bilden möchten, können die Platte bei soundcloud in kompletter Länge streamen. Eure Reaktionen könnt ihr dann auch gleich hier posten.

http://soundcloud.com/saalschutz/sets/entweder-saalschutz

erstellt von Markus.

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