Montag, 25. Oktober 2010

Avey Tare - Down There (Review)

Avey Tare war schon immer der Hauptsongwriter von Animal Collective und genauso klingt auch dieses Album - im negativen Sinne. Wie kann etwas jetzt negativ nach AC klingen, wenn sie sich fuer mich eigentlich als die genialen Koepfe der experimentellen Musik der naeheren Vergangenheit ziemlich alleine stehen? Das geht eigentlich ganz einfach, indem man sich anguckt, was sie immer wieder zu einem Erlebnis gemacht hat.

Sie haben Alben und Songs schon immer sehr repititiv gestaltet, aber irgendwie versucht trotzdem nicht zu elektronisch zu werden und vor allem die Musik an irgendeinen Ort zu bewegen. Das ist ihnen nicht immer gelungen, aber gerade das Suchen nach Veraenderung ohne um jeden Preis aufregend sein zu muessen, war fuer mich eins der besonderen Merkmale auf Merriweather Post Pavilion. Auf "Down There", man siehe nur mal den 3. Song "Oliver Twist", unternimmt Avey aber weder den Versuch irgendwie organisch klingende Drums einzusetzen, dafuer war ja auch ab Anfang Panda Bear zustaendig, noch die Musik gross zu veraendern, sondern haut auf einem einfach gestalteten Beat nach dem Intro 3 Minuten lang rum... Damit habe ich den schlechtesten Punkt des Albums auch schon ganz am Anfang abgearbeitet. Leider wird es trotzdem nicht viel besser.

Die Musik selber, die aeuserst minimalistisch daherkommt, wirkt nur wie ein kleiner Ausschnitt aus dem AC-Universum, irgendwas zwischen MPP und Strawberry Jam mit viel weniger Musik darin. Experimentell kann man die CD auch nur bedingt nennen, das aktuelle Visual-Album ODDSAC und die diesjaehrige Ruby Suns-Platte sind schon aehnliche Wege gegangen, waren aber einfach einfallsreicher und besser. Das einzige, was Avey davon abhaelt wie ein Amateur-Electro-Producer zu klingen, sind diese unglaublich guten Vocaleffekte, die sich auf die tollen Lyrics legen. Aber diese kleinen Pluspunkte rechtfertigen noch lange nicht 4 Punkte, aber bis jetzt habe ich auch ueberwiegend ueber die ersten 5 Songs geschrieben.

Die anderen 4 sind dem Rest des Albums zwar sehr aehnlich, sind aber vielleicht eher als Einheit zu begreifen. Eine Suite ist es nicht wirklich, aber es ist vom beatlosen "Cemeteries" bis zum Synthie-Song "Lucky 1" eine deutliche Steigerung innerhalb dieses Ablaufs zu erkennen, was der ersten Haelfte sehr fehlt. Das Intro-Outro-Spiel, dass Avey mit jedem der Songs gespielt hat, beginnt hier zu wirken. Die einzelnen Songs entfalten immer noch keine wirklich Dynamik, aber bei der jetzt etwas gedaempfteren und auch cooleren Stimmung sind diese auch nur alle 3 Minuten wirklich noetig und so lange dauern die Songs auch.

Mit den Texten gebe ich dem laengeren ersten Teil dann 2/10 Punkte und dem 2. Part 7/10 Punkte, weil er so ist wie Avey Tare haette klingen koennen. Er schwankt zwar immer noch genau so wie im 1. Teil in seinen eigenen Welten umher, wird aber nicht so poppig und auf einem Level abgestuetzt wie im ersten. Insgesamt gibt das im Mittel dann wie erwaehnt

4/10 Punkte

erstellt von Leon.

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