Sonntag, 17. Oktober 2010

Chase the Dragon - Tales of Transit (Review)

Chase The Dragon-Debut! Endlich! Seit 2 Jahren habe ich darauf gewartet!

Und dann kommt der erste Song "Tales of Transit" nur mit Gitarre und Stimme und ich bin dem Song sofort verfallen. Die Stimme ist voller Emotion und mich erinnert der Song an Zoey van Goey, nur ist er noch intimer. Tolles Intro haben sie geschrieben... oder etwa nicht? Der Titelsong bleibt nicht der einzige in diesem Stil. Der mit einem fast zu allgemeinen Text ausgestattete Track "Hit The Road" in der Mitte und das persoenlichere "Another Try" als Schlusssong erzeugen die selbe Naehe und das sogar mit noch besseren Melodien.

Dass Chase the Dragon auch haetten eine Folkband werden koennen, haben sie hiermit bewiesen. Die Aufgabe dem Sound der Band etwas hinzuzufuegen haetten sie hiermit also eigentlich schon erfuellt gehabt. Nun sind ALLE anderen Songs des Albums aber auch anders als die bisherigen EPs: Die Synthies sind weg! Das kann man jetzt so oder so bewerten. Entweder sagt man, dass sie ihren Songs saemtlichen Boden entzogen haben oder man attestiert ihnen das Talent ein anschmeichelndes Album mit Drehungen und Wendungen nur mit den 2 Instrumenten zu machen, die im Laufe der Musikgeschichte wohl am haeufigsten gebraucht worden sind; naemlich Piano und Gitarre.

Grob gibt es hier 4 Kategorien an Songs. Die erste sind die schon erwaehnten Folksongs. Die zweite sind die lebendigen Popsongs wie "A Captain's Tale" oder "From People To Staues". Wobei man zu jedem der Tracks auch "Popsong" sagen kann, da alle einen klaren Aufbau haben und nie kompliziert sein wollen. Die dritte sind die Balladen wie "The Last Chess" oder "Two Years Too Long" bei denen mir aber die Synthies als das besondere Etwas fehlen. Selbst wenn dieser Part teilweise, speziell in den Refrains, von Background-Vocals uebernommen wird und das sogar richtig gut, fehlt mir die Tiefe gerade in den Strophen. Die 4. Kategorie ist eigentlich keine, weil "The Little Prince" der einzige Song ist der wirklich einen Kinderlied-Charakter hat. Die naive Komposition, die Liebe-Geld-Arbeit-Geschichte und natuerlich der Titel ruecken den Song in die Naehe des gleichnamigen Buches und machen es zu etwas ganz besonderem.

All diese Heterogenitaet ist nicht ueberfluessig, sondern noetig damit der Tontraeger bei dem Popapeal nicht langweilig wird. Die Produktion tut da ihr Uebriges, da konsequent auf One Take-Aufnahmen gesetzt wurde um nochmal klar zu machen, dass hier keine sterile Massenmusik sondern eine unverkopfte Version von persoenlichem Ausdruck eingespielt wurde. Aufpassen muessen sie jetzt nur, dass die Stimme kein Stueck weiter in Richtung Emo rutscht und das sie ihr musikalisches Koennen nicht zu sehr in den Dienst der Songs stellen. Damit meine ich, dass Matias Schieweck am Piano ruhig seine Moeglichkeit wahrnehmen koennte Solis ohne Ende zu spielen. So haetten vielleicht alle Lieder neben den Refrains etwas als Aufhaenger gehabt. Denn so sind zwar Perlen im Album versteckt, die am besten jeder fuer sich selbst findet, und man muss auch nicht skippen, aber ab und an kann das Feuer einfach nicht so ganz ueberspringen.

8/10 Punkte

erstellt von Leon.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen