Mittwoch, 6. Oktober 2010

Gold Panda - Lucky Shiner (Review)

Gold Panda ist ein junger Electronicproduzent aus Chelmsford, Essex der nun sein Debut raus bringt. Mit Lucky Shiner hat er da auch einen nicht ganz unpassenden Titel parat, denn glückliches Genie ist zwar ein bisschen übertrieben, doch ist eine gute Beschreibung für seine farbig schillernde Musik und seine hohe Kreativität. Mal erinnert das Ganze an Four Tet, mal an Caribou, mal an Baths, ist aber letztendlich eine eigene, unabhängige und frische Mischung.

Besonders aufällig auf "Lucky Shiner" sind die vielen sehr schönen Synthieflächen die sich über Beats zwischen einfachem Boom-Tschack ("You") und filigran hüpfenden, mit allerlei Glocken unterstützten, ("Same Dream China") Rythmen legen. "Snow & Taxis" erinnert z.b. an einen Mix aus The Field-Synths und einen an Dancehall angelehntem Takt. Trotz des Popappeals, der immer wieder hervorlugt, ist die Platte nicht unbedingt straigt forward. Dafür sorgen immer wieder kleine Brüche, Stilwechsel und Samples, die in die Tracks hineingewoben werden. So haben selbst kleine Ambient und Drone Parts wie am Ende von "Before We Talked" ihren Platz. Dadurch gestaltet der junge Brite alles noch interessanter, ohne dabei sperrig zu klingen.

Besonders schön wird es, wenn Gold Panda seine Melodie gedämpft euphorisch zu allerlei Geklapper auf und ab hüpfen lässt und das Ergebnis sich in „I'm with You But I'm Lonely“ so organisch anhört als hätten es Insekten mitten in der Frühlingssonne aufgenommen. Allgemein wirkt "Lucky Shiner", obwohl es ein größtenteils ein reines Electronicalbum ist, nie maschinell sondern immer spontan und natürlich. Ausfälle finden sich nicht, die Platte ist durchgehend gelungen und zeigt das Gold Panda definitiv ein sehr talentierter Newcomer ist, von dem man bestimmt noch einiges erwarten kann. Der einzige Makel am Album ist das es an manchen Stell nicht immer so ganz zündet und einen eher selten richtig weghaut, auch wenn das wahrscheinlich auch nicht das Ziel des Briten war.

Ein bisschen mehr Biss hätte "Lucky Shiner" also vielleicht besser getan, trotzdem ist es durchweg überzeugend geworden.

7/10 Punkten

erstellt von Markus.

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