Mit dem Albumtitel haben es Mum ziemlich gut getroffen, mitzusingen ist oft kein Problem, auch beim ersten Hören. Die Texte sind wie bei vielen isländischen Musikern eher Nebensache. Durch die einfache Beschaffenheit kann man die meisten der Texte aber gut verstehen und erkennt bei diesen einfach nur den jungendlichen Enthusiasmus der Band. Selbst bei den seltsamen Erzählungen aus dem Opener ‚If I Were A Fish’ ist kein großer durchdachter Hintergrund gewollt, es ist einfach eine Liebesgeschichte aus der Sicht eines Fisches.
Sowieso beweisen Mum oft einen etwas anderen Blick auf die wichtigen Themen und Geschehnisse. Bei ‚The Smell Of Today Is Sweet Like Breastmilk In The Wind’ zittern elektronische Beats zu der Frage wie das Ende der Welt riechen würde. Die elektronische Musik stellt auf dem ganzen Album einen der Hauptpfeiler dar. Die anderen beiden sind die Verspieltheit und der Einsatz von traditionellen Instrumenten. Dieser wird in ‚Blow Your Nose’ fast auf die Spitze getrieben. Nur Stimme, Streicher und ein Xylophon reichen aus um dieses Lied zu einem ruhigen und trotzdem spielerischen Unikat zu machen. Eins der Highlights des Albums.
Nach der ganzen Spielerei zwängt die als Schlusspunkt gesetzte Klavierballade ‚Ladies Of The 21st Century’ Vergleiche zu Sigur Rós stark auf, die für ihr 2008er-Album einen ähnlichen Schlusspunkt wählten. Natürlich ist der Text hier trotzdem nicht verzwickt.
Mum liefern hier ein Album ab, welches die drei Grundzutaten immer wieder neu kombiniert. Am Ende finden sich dann sogar kleine Anzeichen für einen Reifeprozess. Wenn sie diese Reife jetzt manchmal auch textlich umsetzen würden (natürlich neben den kindlichen Erzählungen), wäre das Album noch einen Tick besser.
7,2/10 Punkte
erstellt von Leon.
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