Montag, 14. September 2009

The Very Best - Warm Heart of Africa (Review)

The Very Best sind so ein Fall von "Da haben sich aber 2, in diesem Fall 3, gefunden". Die Band besteht aus dem Sänger Esau Mwamwaya und dem DJ-Duo Radioclit, die schon Remixes für unter anderem Metronomy, Shitdisco und Architecture In Helsinki angefertigt haben. Esau wurden in Malawi geboren, hatte dort seine ersten Musikerfahrungen und zog dann vor 10 Jahren nach London um. Dort arbeitete er in einem kleinen Second-Hand-Store, der zufälligerweise direkt neben dem Studio der Jungs von Radioclit lag. Nach dem man sich das erste Mal traf, wurde Esau zu einer Party von ihnen eingeladen. Irgendwann begannen sie dann gemeinsam Musik zu machen und nannten sich The Very Best.

Bald veröffentlichte man das aus, von den 3 produzierten, Remixes besehende "The Very Best Mixtape" kostenlos im Internet, erarbeitete sich eine Fangemeinde und nun ist ihr Debutalbum "Warm Heart Of Africa" draußen. Mit dem fügen sie sich in den Trend, der Transportierung von Stilen und Musik aus Afrika nach Europa, ein. Der wurde von Vampire Weekend und Foals ins Rampenlicht geholt und aktuell durch Acts wie Buraka Som Sistema, African Boy oder eben Radioclit und The Very Best, bereichert. 2 Protagonisten der Vermischung der Stile Worldmusic mit Indie, Dance oder Hip-Hop, nämlich M.I.A. und Ezra Koenig (von Vampire Weekend), sind auch auf "Warm Heart Of Africa“ beteiligt.

Der erste Song "Yalira" ist eine stark an alte Stammesmusik erinnernde Nummer, die durch den etwas schrägen Background-Gesang geprägt wird. Zünden tut es auch nach mehreren Anläufen nicht, da es halt doch Geschmackssache ist. Doch schon das lockere, zum Tanzen einladende Chalo, macht das wieder wett. Danach folgt mit dem Titeltrack, der zusammen mit dem bereits erwähnten Ezra Koenig aufgenommen wurde, einer der größten Sommerhits des Jahres. Das macht einfach gute Laune und schleust sich sofort in die Gehörgänge. Durch zurückhaltende Bongos und weiblichen Backgroundgesang wird man durch das leicht mystische und melancholische "Nsokoto" getragen, das 2. große Highlight der Platte. Andere Höhepunkte sind das mit eingängigen Synthies ausgestattete "Yulia", das dunklere "Ntendi Uli" und die von der Band überarbeitete Version des Architecture In Helsinki Tracks "Heart It Races" den sie in "Kamphopo" umbenannt haben. Dazwischen gibt es auch noch die Zusammenarbeit mit M.I.A. in "Rain Dance". Die Britin hatte aber schon wesentlich bessere Auftritte als den auf diesem Song gehabt. Als Closer dient dann "Zam' Dziko" der nur auf Chorstimmen aufgebaut ist und komplett ohne Instrumente auskommt, als einzige Verstärkung dient nur das kurz aufkommende Händeklattschen.

"Warm Heart of Africa" ist eine gelungene Aufbereitung der afrikanischen Soundlandschaft, und wartet mit Hits wie "Warm Heart Of Africa" und obskurem aber wunderbaren wie "Nsokoto" auf. Manche Lieder sind gewöhnungsbedürftig bzw. Geschmackssache doch zusammenfassend kann man sagen, dass The Very Best ein gutes Debut hingelegt haben, mit dem man den Sommer stilvoll und passend beenden kann.

erstellt von Markus.

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