Donnerstag, 11. August 2011

Washed Out - Within and Without (Review)

Es ist aus kommerzieller Sicht etwas ungünstig, wenn man zur Speerspitze eines Hypes rund um ein kleines neues Genre gehört und dann seine Debut LP etwa 2 Jahre zu spät, nach der Beruhigung der Gemüter und dem Abflauen der Aufregung, veröffentlicht. Ernest Greene, aka Washed Out hat es aber trotzdem getan und für den Hörer ist das von Vorteil, denn er kann das Album nun ohne die Vernebelung des Hypes konsumieren. Wäre der übrigens nie losgetreten worden, würde man einfach von verträumten, entspannten Electropop gekennzeichnet durch eine Shoegaze ähnliche Soundichte, sprechen.

Egal wie man den Stil nun vorhat zu nennen, es klang bisher ziemlich gut, was der Heer produziert hat. Seine "Life of Leisure" EP sollte man sich allein wegen dem großartigen "You'll See It" anhören und auch die Tracks, die 2010 veröffentlicht wurden, wie "Belong" und "You And I", sorgten für größer werdende Vorfreude auf seinen ersten Langspieler. Doch nun ist "Within and Without" da und es folgt, um es mal vorwegzunehmen, die Ernüchterung.

Im Prinzip hat sich nicht viel geändert, Washed Out klingt immer noch nach Washed Out, aber 2 Veränderungen fanden doch statt. Zum einem dümpelt die Musik nun noch unaufgeregter und entspannter aus den Boxen. Zusammen mit Greenes ruhigem, verträumtem aber auch äußerst monotonem Gesang, ergibt das ein höchst gechillte, ja fast einschläfernde Mischung. Dass die Songs im Vergleich zu den früheren aber auch eine gewisse Spritzigkeit eingebüßt und einen Stück weit ihren Drive verloren haben, wo wir bei der 2. Veränderung wären, tut der Platte somit erst Recht nicht gut. Dabei hat er doch ein Händchen für wirklich gute Popsongs.

Man höre sich nur einmal "Amor Fati" an. Der Beat geht nach vorne, die Synths sind wunderschön und eingängig und über allem tönen die gedämpften Vocals Ernest Greenes. Ein Sommertraum. Auch die ruhigeren Stücke wie "Far Away" wissen durch ihre Stimmung zu gefallen. Auch dass "Soft" an Balearic Acts wie Air France erinnert, sorgt für Freude. Doch das Problem der Platte ist, dass all die genannten und sonstigen guten Tracks alleine wunderbar funktionieren, aber zusammen auf einem Album zu einer trägen Masse mutieren und langweilen. Wahrscheinlich hätte das ganze als EP mit den besten 5 Stücken wesentlich besser funktioniert.

Schlecht ist "Within and Without" sicherlich nicht, es ist nett, bisweilen aber, besonders zum Ende hin, eher lahm. Die Nachfolgende Punktzahl müsste eigentlich niedriger ausfallen und resultiert daraus, dass 5 Punkte für die Songs an sich einfach zu wenig sind. Vielleicht wächst das Album noch und die Songs sind irgendwann gemeinsam genauso stark wie allein, falls nicht, kann man sie ja immer noch einzeln genießen.

6/10 Punkte




erstellt von Markus.

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