Donnerstag, 22. September 2011

Brenk - Gumbo 2: Pretty Ugly (Review)

Es kommt äußerst selten vor, dass Größen der US-Rapszene Akteuren aus dem deutschsprachigen Raum Props geben. Jemand der trotzdem das Wohlwollen von u.a. DJ Premier und Guilty Simpson hinter sich weiß, ist der aus Wien stammende Produzent Brenk (aka Brenk Sinatra), der nun sein neues Beattape "Gumbo 2 : Pretty Ugly" veröffentlicht, auf das er 23 Instrumentals gepackt hat, die nie länger als 2 1/2 Minuten dauern.

Wenn man relativ klassische Hip-Hop-Beats produzieren will, ist es heute nicht mehr einfach dennoch aus der Masse herauszuragen. Brenk schafft dies trotzdem dank seines hervorragenden Gespürs für Beats und dem Einsetzen der passenden Elemente. Immer wieder hört man dezente aber zielgerichtete Synthies, die die Musik klassisch aber trotzdem frisch und neu wirken lassen. Dazu noch die stets knackigen, nie zu verstaubt oder zu modern klingenden aber immer passenden Drums, die das Kopfnicken garantieren. Garniert mit einer guten Auswahl an Soul-, Rap-, Funk- und Rocksamples und fertig ist ein Album, auf dem zwar nichts grundsätzlich Neues passiert, das aber trotzdem so zeitlos und gleichzeitig aktuell klingt wie kaum ein andere Veröffentlichung der letzten Zeit.

Das Spektrum an Tracks reicht dabei von ruhigem, entspanntem Stoff wie "Whereva", bei dem man einfach nur vom Sample getragen in die Sonne schweben möchte, über das wie für dunkle U-Bahnschächte produzierte "Nite Ridah 2K11" zu, schlicht gesagt, echten Bangern wie "Wolves 2 (Still Hungry)", zu denen man wunderbar auf dicke Hose machen und die Nackenmuskulatur beanspuchen kann.

Trotz der Stimungs- und Samplevielfalt, hat man es bei "Gumbo 2: Pretty Ugly" mit einer durchweg homogenen Platte zu tun, der jeder, der etwas für Hip-Hop-Beats übrig hat, seinen Ohren gönnen sollte.

8/10 Punkte




In voller Länge anhören kann man sich das gute Stück übrigens bei Bandcamp.


erstellt von Markus.

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