Samstag, 26. Februar 2011

Dumbo Gets Mad - Elephants At The Door (Review)

Italien ist zwar für Rom, Ferrari, einen grausigen Ministerpräsidenten uvm. bekannt, nicht aber unbedingt für (aktuellen) psychedelic Rock. Eine Ausnahme bildet da Dumbo Gets Mad, das Projekt eines jungen italienischen Herren, der angeblich wirklich Dumbo heißt, und seiner Freundin Carly, die einige Gesangspart übernommen hat. Nachdem im letzten Jahr schon der ein oder andere Song im Internet kursierte, gibt es nun das erste Album, das übrigens für 0€ erhältlich ist, aber dazu zum Ende der Rezension mehr. Betitelt ist es mit "Elephants At The Door", was durchaus ein passender Name ist, denn wie ein Dickhäuter im Eingang, ist auch die Platte etwas, dass man nicht alle Tage erlebt bzw. hört. Dumbo Gets Mad machen verspielten Psychdelia mit Hang zur schrägen Idee und Pop.

Eine klare Vorliebe haben die beiden zudem auch für Retrosynthezisier, alte elektrische Orgeln und jede Menge obskure Effekte. All das gehört auch zum Bandequipment und wird nicht gerade selten genutzt, was den Songs ihren ganz eigenen Charme verleiht. Aufgeräumt passt also nicht als Beschreibung für den Sound der Band, wohl aber gut produziert, was bei der Musik ein bisschen unerwartet ist. Auf jeden Fall eine gute Sache, denn so klingen sowohl Synthies als auch Bassgitarre wunderbar fett. Das bringt eigentlich schon auf den Punkt, was "Elephants At The Door" auszeichnet, sein Sound. Es klingt einfach gut, manchmal auch ein bisschen wunderlich, aber meistens einfach gut. Zudem hat Dumbo auch ein gutes Händchen für großartige Synthiemelodien und wenn sie diese dann auf ein wunderbar groovendes Fundament platzieren wie in "Eclectic Prawn" und "Plumy Tale", erlebt man die Höhepunkte der Platte.

Leider schaffen es Dumbo Gets Mad nicht immer ihre Musik so zwingend zu gestalten. Oft streuen sie auch ruhige Passagen ein, die allerdings hauptsächlich vom schönen Klang und Soundreichtum leben und ansonsten teilweise leicht belanglos wirken. So wünsche ich mir manchmal, dass sie etwas mehr "straight forward" agieren würden, da sie so ihre beste Momente haben. So bleibt zum Schluss ein Album zwischen solide und gut, doch da es ein Debutalbum ist und man es nie bereut sich die Musik anzuhören, entscheide ich mich für letzteres. Das Zeug zu mehr haben die 2 aber trotzdem und ich kann mir gut vorstellen, dass mich ihre nächste Veröffentlichung noch um einiges mehr begeistert.

7/10 Punkte



Anmerkung: "Elephants At The Door" kann man sich netterweise sogar fast kostenlos runterladen. Das einzige was man tun muss ist mit einem Post bei Facebook oder Twitter zu bezahlen. Den entsprechenden Link und weitere Infos findet ihr hier.


erstellt von Markus.

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