Die Band hat sich eindeutig nicht neu erfunden, überrascht ist man trotzdem. Pontiak lassen ihre Gitarren weiter krachen und kreischen wie die großen Alternative-Rocker aus den 90ern. Den großen Angelpunkt gibt es wieder. Auf Sun On Sun, dem Debütalbum, gab es den 7-Minuten-Übersong „Sun On Sun“, jetzt gibt es das doppelt so lange Instrumental „Maker“.
Wo auf Sun On Sun noch der Gesang anfing und der Hörer so gewissermaßen erlöst wurde, gehen hier die ausufernden, noisigen Riffs zumeist weiter oder hören ganz einfach und schnell auf. Die Riffs sind jedoch dunkler, nicht mehr so leicht herauszufinden und die Veränderungen gehen viel schleppender voran. Die Songstruktur ist NOCH verschwommener als auf dem Vorgänger. Ab und zu gibt es kurze instrumentale Intermissions, die fast geschwürrartig dahinwabern.
Für manche hört sich das vielleicht alles ein bisschen eintönig an. Rund um den Titeltrack Maker baut sich trotzdem etwas auf, das man durchaus Folk nennen kann. Die Stimme rückt mehr in den Vordergrund. Immer wieder gibt es Betonungsspiele, die man so nicht erwartet hätte. Diese Folkanleihen gab es auf Sun On Sun auch schon, aber diesmal fügt sich die Spielerei viel besser in den Gesamtzusammenhang ein.
Pontiak haben also von dem Wüstensound des ersten Albums ins Tal getraut, direkt ins Death Valley. In Virginia bleiben sie trotzdem.
8,2/10 Punkte
erstellt von Leon.
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