Wenn man sich manchmal neue Musik anhört, fragt man sich wie bestimmte Künstler es geschafft haben an einen Plattenvertrag zu ergattern, wo doch ihre Musik auch ruhig weiter an kein Ohr der Musikhörer kommen müsste. Und dann erlebt man auch mal wieder das genaue Gegenteil. Bands bei denen man sich fragt "Warum um alles in der Welt, hatte diese Band kein Label?". So auch bei Pandoras.box.
5 Jungs aus der Provinz arbeiteten 2 Jahre lang an ihrem ersten Longplayer "Barriers". Es handelt sich hier um eines der interessantesten, besten und mitreißensten Alben aus Deutschland seit langem. Und das Beste ist, die Band verschenkt das Album als kostenlosen Download auf ihrer Website.
Das Werk enthält 14 dunkle Stücke die sich zwischen Postrock, Industrial, Trip-Hop, Pianostücken und Alternative Rock bewegen. Wobei auch zu beachten ist, dass die Texte alle in englischer Sprache verfasst sind. Zu erwähnen ist übrigens noch, dass der Sänger Martin auch Mitglied bei den Techno-Rappern von Frittenbude ist. Diesen Einfluss merkt man den Songs aber überhaupt nicht an.
Barriers beginnt mit "A Modarete Breeze". Diese Nummer erinnert stark an den Trip-Hop von Portishead. Doch Schon in "This Tenderness" ertönen die ersten starken Stromgitarren. Ein bisschen ähnelt das manchen Songs von Nine Inch Nails. Der Hörer wird komplett in die dunkle Atmosphäre hineingezogen und erlebt und fühlt die Verzweiflung und Düsternis vollkommen mit. Der 3. Titel, "Golden Spoon", beginnt wie ein normaler Indiepopsong wird dann aber von
Soundausbrüchen erschüttert. Großartig! wie auch "Dolphins & Seaquakes" werden hier Erinnerungen an "... Trail Of Dead" wach.
Die darauffolgenden Stücke sind dann größtenteils ruhiger und pendeln dann zwischen den verschiedensten Stilrichtungen hin und her, können dabei aber auch alle überzeugen. Oft werden die Songs auch durch ein Piano ergänzt. Dem sehr schönen und dunklen Electronica-Song "Virtual Sun" folgt dann das 7-minütige "Minerals". Klassische Instrumente wie Klavier und Streicher bilden einen sehr guten Abschluss für das Album.
Pandoras.box haben mit diesem Werk bewiesen, dass es wirklich gute Musik auch umsonst geben kann und das man für großartige Alben nicht ein mal ein Label braucht. Sie wechseln gekonnt zwischen den verschieden Stilrichtungen, klingen dabei mal wie Ikaria, mal wie Darker My Love oder auch wie Phantom/Ghost und schaffen es dabei immer ihrem eigenen Stil treu zu bleiben. Barriers ist jedem zu empfehlen, der sich wieder einmal richtig in der Musik verlieren möchte.
erstellt von Markus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen