Freitag, 12. Juni 2009

Burden Of A Day - OneOneThousand (Review)

Seit 2004 schreien und singen „Burden Of A Day“ dem Post-Hardcore-Hörer jetzt schon ihre sehr direkten Texte um die Ohren, wie es viele Bands in ihrem Genre machen – wobei die Sache mit dem Genre auch auf dem 3. Album noch nicht ganz klar ist.

„OneOneThousand“ ist nun nicht nur das „schwierige“ 3. Album der Band, sie änderten auch noch die Besetzung, was vor ihnen schon vielen guten Post-Hardcore-Bands zum Verhängnis geworden ist. Der neue Sänger Kyle kann auf diesem Album jedoch voll überzeugen. Es gibt eine Menge melodischer Refrains, die einfach nicht mehr aus dem Köpf gehen wollen und mit Mitsingparts wie „Woah woah woah“ sind Ohrwürmer schon vorprogrammiert.

Das Verhältnis zwischen Singen und „Schreien“ ist ziemlich ausgeglichen und jedes Lied weißt eine schöne Palette von Höhen und Tiefen auf, die meisten auch aggressive, aber auch sehr melodische Abschnitte. Es gibt auf dem Album auffällig häufig Momente (mindestens 5 oder 6 mal), in denen die Musik leiser wird und man fast nur noch schweren Bass hört, gefolgt von langsamen Growlen und einem Breakdown. Leider wenden viele Bands im Post-Hardcore diese Art von Songeinlagen an, was Burden of a Day irgendwie ihre Individualität nimmt. Nachdem man die Lieder ein paar Mal gehört hat, wird man diesen Basskick in so gut wie jedem Lied finden.

Das ist eines der Dinge, die dieses Album ein wenig nach unten ziehen. Für jemanden, der beim Musik hören nicht so genau hinhört, werden die Lieder auf dem Album wohl alle sehr ähnlich klingen, da die Band ein paar Tricks leider zu oft benutzt – dafür ist der Refrain von so gut wie allen Liedern sehr gut gelungen. Und Unterschiede zwischen den Songs findet man auch, wenn man mit dem Genre vertraut ist.

Ein absolutes Highlight auf „OneOneThousand“, das mit zehn Liedern relativ kurz ausgefallen ist, ist „The Shame in Shedding Wool“. Dieser Song ist der härteste des Albums und besitzt eine einzigartige Struktur und nicht ganz so ernst gemeinte Lyrics. Er wird durch das kurze Instrumental „Oceans“ eingeleitet, wodurch es weiter hervorgehoben wird. Andere Lieder, wie „Isadora Duncan“ und „My Forfeit“ schaffen schon durch den Gitarrensound eine tolle Atmosphäre.

Insgesamt ist es also nicht das „härteste“ Album, in dem viel gegrowlt oder gescreamt wird, es hat aber trotz allem noch aggressive Momente. Wer die etwas ruhigeren Lieder vom alten Album „Blessed To Be Our Ever After“ mochte, wird auf diesem Album also auf jeden Fall etwas finden! Selbst mit dem neuen Sänger, der den Sound der Band doch verändert hat, kann ich dieses Album jedem Post-Hardcore-Fan empfehlen.

Anspieltipps: „Remember“, „The Shame In Shedding Wool“, „Isadora Duncan“, „My Forfeit“
8/10 Punkte

erstellt von Jin. (und Leon)

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