Montag, 24. Januar 2011

Woodsman - Rare Forms (Review)

Woodsman sind ziemlich verwirrend. Schon vom Opener an; elektronische Geraeusche, Samples und natuerlich das tatsaechlich gespielte wird gemixt, wo es nur geht und auch die Entscheidung fuer “Insects” als ersten Song dieser Platte an sich ist verwirrend.

Der Song ist in seinem Psychedelic Rock in der Sichtweite von Amon Dueuel II, dabei aber eintoeniger scheppernd, und der Gesang wirkt so koerperlos wie auf den neuesten Dream-Pop-Alben. Kann man im weitesten Sinne schon wieder Shoegaze nennen und tatsaechlich haette man jetzt ein Album in Richtung “Primary Colors” von den Horrors erwarten koennen. Und dann kommt alles ganz anders.

Die Band veraendert ihren Sound zwar nicht gross, aber die Stimmung. So ist schon “Dead Awake” mit seinem Saxophon mehr von Hintergrundgeraeuschen gepraegt als von tatsaechlich existenten Melodien oder Harmonien und gerade, wenn man denken koennte es wird ein Song raus, geht es wieder langsam und in entgegengesetzter Entwicklung zu seinem Ursprungszustand zurueck. Was sich in der Beschreibung vielleicht so anhoert wie ein psychedelischer Mix aus Ambient und Post-Rock, ist in Wahrheit schnell vergessen und erzeugt keinerlei Spannung. Und leider geht es jetzt durchaus so weiter.

Aus all dieser Hintergrundmusik stechen dann aber doch immer mal wieder die Songs heraus, bei denen tatsaechlich – wenn auch unverstaendlich - gesungen wird. “I Can’t Move” ist das beste Beispiel dafuer. Der Song, der von allem am meisten laid back genannt werden kann und gleichzeitig die Kongas in den Mix einfuehrt ist durchaus interessant, selbst wenn auch er nicht so richtig in sich aufgehen will. Das Gleiche koennte man noch zu “Beat The Heat” sagen, der die Qualitaet haette, die Trance hervorzurufen, in der die Musiker sich befinden, und dann nach 4 Minuten aufhoert. Aber besser man macht es so als das gleiche Spiel - wie bei “Inside/Outside” - ueber 6 Minuten hinzuziehen.

“Rare Forms” ist also ein Album voller Hintergrundmusik und hintergruendiger Musik und das ist eben das, was sich wiederspricht: Ich hoere den Hintergrund schliesslich nicht, wenn ich nur oberflaechlich hoere. So wirken die Songs oft halbfertig und haetten in einer Suite als Uebergang zu jeweils einem druckvolleren Song vielleicht gerade deswegen gut gepasst. Nur leider gibt es das hier nicht und man wartet nach einer kurzen Stelle im Opener vergebens darauf, dass einer der Songs entflammt.

5/10 Punkte


erstellt von Leon.

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