Samstag, 19. März 2011

Does It Offend You, Yeah? - Don't Say We Didn't Warn You! (Review)

Für Bands deren erste Veröffentlichungen stark von einem allgemeinen Hype profitiert haben, ist es immer schwer, nach Zeiten der Abstinenz weiterhin relevant zu bleiben. Vor diesem Problem stehen auch Does It Offend You, Yeah?. Als der Sound von Justice, Digitalism bei unzähligen, oft eigentlich Indiehörern, hoch im Kurs stand, kamen sie Anfang 2008 mit ihrem Debut "You Have No Idea What You're Getting Yourself Into" gerade recht. Ihr Hybrid aus Rock und Electro, gewürzt mit Popappeal und Punkenergie, liefert nicht nur fette Bässe und Gitarren zum Ausrasten und Feiern, sondern auch einige großartige Pophits, die dafür sorgen, dass man auch heute noch die Platte gerne in seiner Anlage rotieren lässt.

Doch nun zur Gegenwart. Mittlerweile steht nach 3 Jahren Pause ihr Zweitling in den Läden und natürlich fragt man sich, ob der frühere Stil, der ja auch für das damalige hier und jetzt gemacht wurde, immer noch zieht. Und um's mal vorweg zu nehmen, ja er tut es, zumindest teilweise. Zunächst beginnt "Don't Say We Didn't Warn You!" ähnlich wie das Debut, mit einem trockenen Electrostampfer. Damals hieß es "Battle Royale", heute "We Are The Dead", wobei letzteres nicht wirklich mit ersterem konkurrieren kann. Doch die Platte steigert sich, "John Hurt" macht schon wesentlich mehr Laune und doch fällt wieder auf: Track 2 anno 2011 ähnelt Track 2 anno 2008. Und erneut kommt der neue nicht an den alten ran. Danach lässt sich das Prinzip allerdings nur noch ein- bis zweimal passend anwenden. Dafür gibt es aber noch einige gute Songs, sei es mal in Form von Electropop ("Pull Out My Insides"), mal brachialer Techno wie in "Wrestler", der auf Grund seiner ungebändigten Energie und der bisher fettesten Bassline des Jahres, das stärkste Stück der Platte darstellt. Der Rest der 10 Anspielstationen ist solide, mehr aber auch nicht. Dafür klingt das viel versprechende "Wondering" letztendlich zu sehr nach Hipster-Electro-Rap, "Wrong Time, Wrong Planet" zu belanglos und die abschließende, eigentlich sehr schöne, Ballade "Broken Arms" wirkt einfach deplatziert.

Theoretisch könnte das hier eine sehr gute Platte sein, aber 1. kennt man das schon irgendwie, 2. hat man es bis auf "Wrestlers" von DIOYY schon besser gehört und 3. hat man es nicht geschafft das ganze gelungen auch auf Albumlänge zu gestalten. Das ändert nichts daran, dass wieder einige Kracher dabei sind, aber so richtig überzeugen kann "Don't Say We Didn't Warn You!" nicht. Vielleicht hätte das ganze als EP besser funktioniert. So bleibt aber nur die LP und die erreicht folgende Punktzahl:

6/10 Punkte




erstellt von Markus.

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