Montag, 28. März 2011

Rock nacional: Kapitel II - Die ersten Rockbands

Nachdem die Nachfolgeband der Los Gatos Salvajes, die schlicht Los Gatos hiess einige Monate als Hausband der Bar “La Cueva” fungiert hatte, nahmen sie ihre erste Single namens “La Balsa” auf, die den Rock endgueltig in die Koepfe der Argentinier brachte und dismal – nicht wie bei den Gatos Salvajes – auch tatsaechlich erfolgreich war. Aufgrund dieses Erfolges folgten schon bald das, selbstbetitelte, Album. Daraufhin arbeiteten sie im Tempo der damaligen Zeit weiter um ein Jahr spaeter nicht nur Single nach Single und die beiden Alben “Viento, Dile A La Lluvia” und “Seremos Amigos” zu veroeffentlichen und sich zu einem psychedelischen Sound zu entscheiden, sondern sich danach auch gleich aufzuloesen. Die Bestaendigkeit ihrer Geschichte setzte sich fort als sie sich nach Reisen – vor allem nach New York, wo sie den Kontakt zur echten Hippiekultur suchten – schon im Jahr 1969 wiedervereinigten. Diesmal jedoch als Bluesrockband, was vor allem durch die Umbesetzung an der Gitarre erfolgte bei der niemand weniger als Pappo den vorigen Gitarriseten Kay Galiffi erstetzte. Pappo sollte spaeter zur zweifellos wichtigsten und bekanntesten Person des argentinischen Rock werden, was unter anderem Auftritte mit B.B. King belegen koennen. Nachdem also mit “Beat N°1” und “Rock de la mujer perdida” 2 weitere Alben auf den Markt gebracht worden waren, loeste sich die Band endgueltig im Jahre 1971 auf. Na gut, nicht endgueltig, aber jetzt reichts erstmal.

Getragen und inspiriert von den Erfolgen der Band gruendeten sich neben der ersten Rockzeitschrift Pinap und dem ersten Rocklabel Mandioca, madre de los chicos auch die drei anderen Bands, die zu den Gruendervaetern des Genres gehoeren, naemlich Almendra, Manal und Vox Dei. Wenn nur die Gatos gespielt haetten, haette es auf den Programmen der ersten Beat-/Rockmusikfestivals in Argentinien im Jahr 1969 auch einfach zu leer ausgesehen.

Almendra hatten sowohl mit ihren Alben “Almendra” (1969) und “Almendra II” (1970) als auch mit den dazugehoerigen Singles wiederum viel Erfolg, was bei einem stressigen Tourplan und darauffolgenden Auseinandersetzungen innerhalb der Band schon im Jahr ihres zweiten Albums zur Aufloesung fuehrte. Manal war eine der ersten Supergroups der Beatszene – unter anderem ein Mitglied der Beatniks spielte dort - Argentiniens, wobei sich bei ihnen jedoch genau die trafen, die eigentlich viel lieber Blues singen wollten und dazu aufgrund des Erfolges ihrer ersten Single “Qué pena me das"/"Para ser un hombre más” schliesslich auch zu Auftritten in Mandioca und auf dem Festival der Zeitschrift Pinap eingeladen waren. Das alles hielt sie nicht davon ab sich wie Almendra schon nach 2 Alben – “Manal” (1970) und “El León” (1971) – aufzuloesen, was bei ihnen jedoch zusaetzlich zu den typischen Gruenden auch noch am Misserfolg ihres 2. Albums lag.

Aus diesem Scherbenhaufen an aufgeloesten Bands Anfang des Jahres 1971 konnte sich eine ganze neue Generation von Rockbands aufbauen und die Rundumerneuerung mithilfe der Folgebands der besprochenen 3 - also Pescado Rabioso, Pappos Blues, Billy Bond y la Pesada del Rock and Roll, Color Humano, Aquelarre und Sacramento – glanzvoll schaffen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die letzte erwaehnenswerte Band wird bei vielen Aufzaehlungen der wichtigsten Bands der Anfaenge aussen vor gelassen und stattdessen schon in die spaetere Phase des haerteren Psychedelic Rock gesteckt: Vox Dei. Eine weitere herausstechende Eigenschaft dieser Band ist, dass es sie immer noch gibt und dass sie mittlerweile schon ueber ein Dutzend LPs veroeffentlicht haben. Die bekanntesten sind jedoch immer noch “Caliente” aus 1970 und der voellig uebermuetige Versuch die Bibel auf einem Doppelalbum nachzuerzaehlen “La Biblia” von 1971.





Bald: Diskographie-Review: Almendra

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